Girls' Day

[the ghost]

Letzte Tage muss Girls' Day gewesen sein und eben erzählte mir ein Bekannter eine schöne Story.

Die warten und reaprieren für O² Landfunkstationen. Im Gegensatz zur Telekom haben die aber keine eigenen Masten, sondern installieren diese auf den Dächern von Hochhäusern. Und im Rahmen dieses Girls' Day gab man ihnen ein Weib mit.

Und auf einmal meinte ein Kollege "verdammt ich muss pissen, aber ich kann doch hier nicht vor der Dame". Das kriegte die kleine mit und fragte nach "wie macht Ihr das hier eigentlich, wenn Ihr mal müsst?". Nach Drucksen sagte er dann wohl "normalerweise pinkeln wir einfach irgendwo aufs Dach - stört doch keinen". Die Kurze lachte und meinte "Quatsch - Frauen müssen genauso pissen wie Männer". Keine Stunde später zog das Luder selbst die Hose runter und setzte einen Strahl in den Kies.

Fazit: Wir sind alle viel zu verklemmt erzogen - und das treibt einen Keil zwischen Männer und Frauen, die sich in einer Gruppe befinden. Vor allem die ältere Generation muss viel offener damit umgehen. Ist doch scheißegal, ob jemand vorwärts oder rückwärts pinkelt - tun müssen sie es alle. "Notfalls" auch in Gemeinschaft.

[the ghost]

Keine Reaktion? Offenbar scheint das hier nicht mehr der Ort für gesellschaftspolitische Themen zu sein.

Was wäre denn passiert, wenn das ein männlicher Schülerpraktikant gewesen wäre? Der Typ hätte einfach ungeniert losgeschifft. Und das Mädel war hier wachsam und wusste offenbar, was für sie auf dem Spiel stand und wie sie sich in eine Männerdomäne zu integrieren hatte.

Was nutzen so Aktionen wie "Girls' Day" denn, wenn letztendlich moralischer Kappes wie das Toilettenproblem einen Strich durch die Rechnung machen würde. Wenn ich mich für einen Job im Außendienst entscheide, dann muss ich mich darauf einstellen, dass ich 8 Stunden am Tag keinen Pott unter den Arsch kriege. Aber umgekehrt müssen meine Kollegen mich auch als Kumpel akzeptieren und nicht als das 7. Weltwunder. Und Wasserlassen gehört bei der Arbeit genauso dazu wie das Frühstück am Arbeitsplatz.

[Flachspüler]

Keine Reaktion?

Naja, von mir schon, hab ja ein Daumenhoch geklickt. Wüßte keine große Ergänzung dazu, drum eben einfach das Daumenhoch als Reaktion.
Aber ich weiß, für gute Aufsätze, wie Du sie hier zweifelsohne immerwieder machst, möchte man halt gerne Antworten.

Ich finde die Reaktion der jungen Dame sehr gut, sie hat alltägliche Praxis gelebt und sich nicht sinnlos gequält. Nebenbei hat sie möglicherweise dem einen oder anderen Mann eine Freude gemacht, sollten welche aus unserer Liga anwesend gewesen sein.

LGr.

[Heidi]

Hi, danke für deine Erzählung. Ich finde auch, genau so sollte es sein. Nur habe ich den Eindruck, dass die Jugend immer zugeknöpfter wird. Wenn ich ich da so an die Blicke denke, wenn ich mich in der Damenumkleide in der Kletterhalle ausziehe um in die dahinter liegende Dusche zu gehen. Da fallen die jungen Küken schier in Ohnmacht.
Umso mehr ist der hier erzählte Fall etwas ganz besonderes.

[Wasgehtsiedasan]

Naja ich bin selber im Katastrophenschutz unterwegs und finde es entweder unangenehm oder geil, wenn ich Wildpinkeln muss. In der Stadt sowieso nicht, da gibt es zum Glück meistens nette Restaurants die uns ihr Klo benutzen lassen.
Das größte Problem sind da und auch auf der Flur natürlich die anderen Menschen und ihre Gedanken (jetzt eher von Leuten, die zufällig vorbeikommen). Und vollgepisstes Papier und blutige Tampons trägt man ungern durch die Gegend…. Da wäre mir auch etwas Mitdenken vom Arbeitgeber nett (Klopapier und Sonnencreme haben wir auf den GKWs dabei, für Tampons müssen alle selber sorgen und einen Mülleimer gibt es nicht, nach dem Einsatz kommt alles in eine große Mülltüte)

Wenn allerdings jemand dringend im dunklen Park angepisst werden muss, ist die Situation eine ganz andere Har har har

[the ghost]

Im Katastrophenschutz sind doch garantiert auch Kerle dabei. Tampons benutzen die zwar nicht, aber verstecken die sich denn vor Dir? Dann brauchst Du Dich vor ihnen auch nicht zu genieren. Solange keiner dem anderen sein Geschlechtsteil unter die Nase hält.

Wenn allerdings jemand dringend im dunklen Park angepisst werden muss,

Ist "jemand" ein Baum?

[Wasgehtsiedasan]

Ja I know. Guter Einwand, Ghost.

Nein, bei jemanden handelt es sich um einen guten Freund, dem ich auch eine Karaffe voller Pisse beschert habe

[steffi276]

Hey,
Ich bin auch im THW sehr aktiv unterwegs. Bei uns hat aber im Einsatz / Übung/ Ausbildung keiner ein Problem Mal eben kurz irgendwo zu verschwinden. Zur Not reicht auch Mal der LKW als Sichtschutz.
Und was ihr dabei habt ist ja ein Stück weit auch jeder selbst für mitverantwortlich. In unseren Hygieneboxen auf den Autos sind auch Tampons und entsprechend kleine mülltütchen für die benutzten.

[Alternative 6]

Fazit: Wir sind alle viel zu verklemmt erzogen - und das treibt einen Keil zwischen Männer und Frauen, die sich in einer Gruppe befinden. Vor allem die ältere Generation muss viel offener damit umgehen. Ist doch scheißegal, ob jemand vorwärts oder rückwärts pinkelt - tun müssen sie es alle. "Notfalls" auch in Gemeinschaft.

Hallo Ghost !

Du sagst es offen. Sinn des Girls' Day ist die Integration von Frauen in eine bislang von Männern geprägte Welt. Dazu gehört auch, ohne Scham miteinander und voreinander zu pinkeln. Da hat dieses Mädchen völlig richtig reagiert und der Typ - wohl von alter Schule - hat sich total schüchtern und ängstlich verhalten. Damit die Integration gelingt, müssen die Geschlechter aufeinander zugehen und sich nicht voreinander abschotten.

LG Svenja

[Genosse]

Ich denke, unabhängig davon, wie wir von unseren Eltern erzogen wurden, treffen wir mit der Zeit unsere eigenen Entscheidungen darüber, wie offen wir sein möchten – und halten diese Entscheidungen für uns selbst für richtig. Wir müssen aber unsere Vorstellung von Offenheit nicht anderen Menschen mit anderen Ansichten aufzwingen.

Wenn eine Sichtweise von außenstehenden Menschen uns nicht gefällt, wir aber nicht dazu gezwungen werden, daran teilzunehmen und sie niemandem schadet oder gegen das Gesetz verstößt, dann kann man sie einfach ignorieren – es betrifft uns nicht.