um mal das Niveau des Forum etwas anzuheben, hab ich mal ein paar Klassiker ausgegraben

Wusstet ihr, dass der olle Moses (Musa fĂŒr die Muslime) ein Outdoor-Kacker war?
Nachzulesen im Buch der BĂŒcher - 5. Mose, Kap. 23, Vers 13 & 14:
âUnd du sollst drauĂen vor dem Lager einen Ort haben, dahin du zur Not hinausgehst. Und sollst eine Schaufel haben, und wenn du dich drauĂen setzen willst, sollst du damit graben; und wenn du gesessen hast, sollst du zuscharren, was von dir gegangen ist.â
Von Tempos zum Abwischen schreibt er nichts, auch nicht vom Fotografieren fĂŒr die Nachwelt - aber das wĂ€r doch mal ein schöner Taufspruch fĂŒr euren nĂ€chsten Neffen / eure nĂ€chste Nichte

NatĂŒrlich wusste der Knabe, wovon er schreibt; er war mit â600.000 Mann zu FuĂ ohne die Kinderâ unterwegs. Die mĂŒssen ja die halbe WĂŒste mit ihren Schaufeln umgegraben haben...
Viel Spaà bei eurem nÀchsten bibelfesten Outdoor-Erlebnis!
Nicht ganz so alt sind die Briefe der Liselotte von der Pfalz (1652 - 1722). Sie wurde mit 19 Gemahlin des Herzogs Philipp von OrlĂ©ans und damit SchwĂ€gerin des âSonnenkönigsâ. Mit 26 Jahren schrieb sie sich in Briefen an ihre Tante den Frust von der Seele ĂŒber die ZustĂ€nde bei Hofe:
âIch weiĂ einen Galan (Anm: ihr Ehemann), welchen ich aber nicht nennen will noch darf, welcher als mit seiner Maitresse aufn Kackstuhl geht, und wann eins von ihnen seine Sachen verrichtet hat, dann setzt sich das andere drauf, und unterhalten einander auf diese Weise. Und ein ander Paar kenne ich auch, die einander als anvertrauen, wenn sie ein Klistier nehmen und vonnöten haben; ich habe solches mit meinen eigenen Ohren gehört, und der Liebhaber bekannte, daĂ er solches vonnöten, weil er den Abend zuvor zu viel gefressen hĂ€tte, so ihm ein groĂ Magenwehe verursachte, drum wolle er ein Klistier nehmen, um desto besser wieder zu Mittag zu essen.â
Etwas spÀter schreibt sie:
âSie (Anm: die Tante) sind in der glĂŒcklichen Lage, scheissen gehn zu können, wann Sie wollen, also scheissen Sie nach Belieben! Wir hier sind nicht in derselben Lage, hier bin ich verpflichtet, meinen Kackhaufen bis zum Abend aufzuheben; es gibt nĂ€mlich keinen Leibstuhl in den HĂ€usern an der Waldseite. Ich habe das Pech, eines davon zu bewohnen und darum den Kummer, hinausgehen zu mĂŒssen, wenn ich scheissen will, das Ă€rgert mich, weil ich bequem scheissen möchte, und ich scheisse nicht bequem, wenn sich mein Arsch nicht hinsetzen kann. Dazu wĂ€re noch zu bemerken, dass uns jeder beim Scheissen sieht: Da laufen MĂ€nner, Frauen, MĂ€dchen und Jungen vorbei, Pfarrer und Schweizergarden können einander zusehen; [...]
Setzen Sie sich zu Tisch mit der besten Gesellschaft der Welt, wenn Sie scheissen mĂŒssen, mĂŒssen Sie scheissen gehen oder verrecken. Ach, die verdammte Scheisserei! Ich weiss nicht Ekiligeres als das Scheissen. Sie sehen eine hĂŒbsche Person, niedlich, reinlich, Sie rufen aus: ach wie reizend wĂ€re das, wenn sie nicht schisse! Den LastentrĂ€gern, Gardesoldaten, SĂ€nftentrĂ€gern, dem Volk dieses Kalibers billige ich es zu. Aber: die Kaiser scheissen, die Kaiserinnen scheissen, die Könige scheissen, die Königinnen scheissen, der Papst scheisst, die KardinĂ€le scheissen, die FĂŒrsten scheissen und die Erzbischöfe und Bischöfe scheissen, die Pfarrer und die Vicare scheissen. Geben Sie zu, die Welt ist voll von ekelhaften Leuten! Denn schliesslich scheisst man in der Luft, man scheisst auf die Erde, man scheisst ins Meer, das Weltall ist angefĂŒllt mit Scheissern und die Strassen von Fontaineblau mit Scheisse, vor allem mit Schweizerscheisse (Anm: von Soldaten der Schweizer Garde) und die pflanzen Haufen - ebensogrosse wie Sie, Madame. Wenn Sie glauben, einen hĂŒbschen kleinen Mund zu kĂŒssen, mit ganz weissen ZĂ€hnen - Sie kĂŒssen eine ScheissemĂŒhle: alle Köstlichkeiten, die Biscuits, die Pasteten, Torten, FĂŒllungen, Schinken, RebhĂŒhner und Fasanen usw. das Ganze existiert nur um daraus gemahlene Scheisse zu machen âŠâ
Die noble Dame verwendet in diesem Brief rund 30 mal das Wort âScheisseâ.
Dieser scheinbare Widerspruch - hier der Ekel, da die Faszination - kommt uns das nicht allzu bekannt vor? Wenn es damals das Forum gegeben hÀtte - Liselotte hÀtte sich sicher bei uns hier ausgelebt

... wer von euch ebenfalls das GefĂŒhl hat, in der falschen Zeit geboren worden zu sein, der hebe zusammen mit mir seine Hand

Euch allen noch ein schönes erlebnisreiches Wochenende!
Bluemoon