Gut, dann bekommst du jetzt wie ausgemacht meine Fortsetzung
______
I
Der gemeinsame Moment im Badezimmer hatte das Verhältnis zwischen Miriam und mir völlig verändert. An diesem Tag ist zwar nichts weiteres mehr passiert, aber das Erlebte war für sich schon viel intimer und aufregender, als ich es mir mit der süßen Miri oder sonst überhaupt jemandem jemals hätte ausmalen können. Und auch an ihr schien das alles nicht ganz spurlos vorübergegangen zu sein. Jedes mal, wenn wir uns in der WG über den Weg liefen sah sie mich entweder mit einem verstohlenen Lächeln an oder wendete errötet den Kopf ab, und wann immer sie durch mein Zimmer aufs Klo ging grinste sie besonders frech. Natürlich half mir das auch nicht besonders dabei, die Bilder zu vergessen, die sich schon tief in meine Erinnerungen, Träume und Fantasien eingebrannt hatten und nicht mehr verschwinden wollten. Ich war einfach nur heilfroh, dass die anderen von all dem nichts mitzubekommen schienen, jedenfalls sagte niemand etwas dazu.
Bei all den aufregenden Vorteilen die das gemeinsame WG-Leben hatte wurde mir auch ein ganz gewaltiger Nachteil immer klarer: Man war praktisch nie alleine, und noch seltener ergab sich eine Chance, mit Miriam zu zweit ein bisschen Ruhe zu haben. So wurden die kommenden Wochen zu einem regelrechten Katz- und Maus-Spiel, bis schließlich der erlösende Moment eintrat: Wir waren alle zusammen auf eine Party eingeladen. Alessandro, Filipe und Karla hatten schon zugesagt, Miriam und ich mussten nach einem kurzen Blickwechsel mit "großem Bedauern" leider absagen, da wir beide "echt wichtiges Zeug lernen" mussten.
Ich freute mich tagelang auf dieses Wochenende, und auch Miri machte einen immer aufgeregteren Eindruck. Mir entging auch nicht, dass sie am Vorabend mit großer Begeisterung für alle eine besonders fettige Mahlzeit gekocht hatte. Als dann endlich die Tür ins Schloss fiel und wir beide unter uns waren, passierte erst einmal.. gar nichts. Ich Idiot hatte mir überhaupt keine Gedanken gemacht, wie es dann weiter gehen sollte.
Die Zeit schien förmlich durch meine Finger zu rinnen, und gerade als ich den Mut gefasst hatte, etwas zu unternehmen stand Miri schon bei mir in der Tür und lächelte mich an: "Hey!"
"Hey auch. Jetzt haben wir mal wieder einen etwas ruhigeren Abend, was?" antwortete ich kompliziert.
"Falls du damit meinst, dass wir alleine sind.. hast du recht" sagte Miriam, während sie sich neben mich auf das Bett setzte. Es macht wohl einfach keinen Sinn, es zu leugnen, musste ich feststellen. "Da hast du recht... Kannst du es also auch nicht vergessen?" "Natürlich nicht. Ich dachte das wäre offensichtlich?" Ich grinste "Ich bin froh, dass du so direkt bist. Sollen wir es wiederholen?"
Sie sah mich lange an und antwortete dann ernst: "Nur unter einer Bedingung!" Ich war überrascht, damit hätte ich nicht gerechnet. "Oh, was..möchtest du denn?" "Dass wir diesmal nackt sind dabei, beide. Ich meine das ist doch albern sonst!"