
Ich fragte dann nochmal, ob er nicht bitte bitte eine Ausnahme machen könnte, weil es wirklich dringend sei und ich nicht wüsste, wohin ich sonst gehen sollte. Er verneinte dann nochmal und ich war ziemlich verzweifelt. Auch wenn mein Mann mit im Supermarkt war, ist es alles andere als einfach, sich auf sich selbst bzw. das Einhalten zu konzentrieren, wenn man noch zwei kleine Kinder dabei hat. Ich hatte 1-2 Momente, wo ich mich wirklich nach einer möglichst ruhigen Ecke im Supermarkt umgesehen habe, um gegebenenfalls in die Hocke zu gehen und möglichst unauffällig durch die Unterhose ein bisschen auf den Boden zu pinkeln. Erstens gab es aber keine ruhige Ecke und zweitens hing mein Sohn die ganze Zeit an mir dran. Aber ich wusste, wenn ich nicht kontrolliert was rauslassen konnte, musste ich es mir in jedem Fall unbedingt verkneifen, um ein hochnotpeinliches Desaster zu vermeiden, denn ich trug ein eher kurzes Kleid. Jeder kleinste Schwall der rauskommt, wäre mir sofort an den Beinen hinuntergelaufen und dort hielten sich abwechselnd mein 9- und 1-jähriger Sohn fest. Ich bereute es auch sehr, dass ich nicht wenigstens eine Slipeinlage anhatte, die mir noch hätte helfen können.
Jedenfalls schafften wir es dann irgendwie zur Kasse und ich konnte mich kaum aufs Einpacken konzentrieren, weil ich echt nur mit Einhalten beschäftigt war und mir schon ganz heiß von der Anstrengung wurde. Als ich da stand und wartete, während mein Mann bezahlte, dachte ich wirklich einmal kurz, dass es jetzt vorbei ist und ich mich gleich vor allen Leuten - inklusive meinem Mann und meinen Kindern - in Grund und Boden blamiere. Mir wurde fast schwindlig und schwarz im Kopf und ich hatte für einen Moment das Gefühl, dass ich jegliche Kontrolle verloren habe, aber auf wundersame Weise konnte ich dann doch irgendwie noch zurückhalten. Zum Glück sah ich beim Rausgehen, dass die Apotheke nebenan noch offen hatte und ging hinein. Dort hatte man zum Glück ein Einsehen mit mir und ließ mich - Corona hin oder her - auf die Personaltoilette.