Die Bibliothek (5)
Emma sah auf die Uhr. Es war Viertel nach Drei. Vor einer Dreiviertelstunde war sie mit Megan in der Bibliothek verabredet gewesen, aber ihre Freundin war nirgends in der Bibliothek zu sehen. Sorgenfalten traten auf Emmas Stirn, als sie abwechselnd zum Eingang und auf ihr Telefon guckte.
Dass Megan zu spät kam, war sie gewohnt, aber in der Regel lieĂ ihre Freundin sie nicht länger als zehn Minuten warten. AuĂerdem hatte Emma noch eine andere Sorge. Sie war nicht noch einmal auf die Toilette gegangen, bevor sie zur Bibliothek gekommen war, und das nach einem langen Vormittag voller Vorlesungen und kĂźhlenden Getränken gegen die Hitze.
Emmas Blase drohte zu bersten und zwar seit der Sekunde, in der sie durch die TĂźr gegangen war. Verstohlen warf Emma einen Blick zu dem Tisch, an dem sie sich ein paar Tage zuvor erleichtert hatte. Das kommt heute nicht infrage, dachte Emma und sah zu dem Schild, das am Eingang angebracht worden war.
âBitte benutzen Sie die Toiletten, wenn Sie Harndrang verspĂźrenâ, stand dort in groĂen Lettern und Emma kostete es alle MĂźhe, nicht zu errĂśten, wenn sie die Worte las. Zum GlĂźck war der See auf dem Stuhl erst am Abend entdeckt worden und niemand brachte es mit Emma in Verbindung. Sonst hätte sie vermutlich Bibliotheksverbot bekommen.
Emma tänzelte von einem Bein auf das andere, als sie von einer Welle Ăźbermannt wurde, und beinahe die Kontrolle Ăźber ihren KĂśrper verlor. Hektisch griff sie nach ihrem Telefon und wählte Megans Nummer. âWo bist du?â, fragte sie wĂźtend, als ihre Freundin abhob. âAuf dem Weg zur Bibliothek, ich wurde vom Dekan aufgehalten. Ich erklärâs dir, wenn ich da binâ, erwiderte Megan hastig und legte auf.
Emma richtete ihre Augen auf den Eingang und zählte die Sekunden, bis sie eine weitere Welle ereilte und ein Spritzer Urin in ihr HÜschen strÜmte. Emma stÜhnte und entschied im Bruchteil einer Sekunde. So schnell es ging, ohne aufzufallen, lief sie zwischen die hintersten Regale und knÜpfte hektisch ihre Jeans auf.
Gerade als sie sie nach unten zog, spritzte es erneut in ihr HĂśschen. Emma beeilte sich, in die Hocke zu gehen und das HĂśschen zur Seite zu ziehen. Mit einem Ăchzen lieĂ sie los und der goldgelbe Saft sprudelte aus ihrem Schritt. Emma legte den Kopf in den Nacken und stĂśhnte laut, während der Urin auf den Boden prasselte.
Von Sekunde zu Sekunde fĂźhlte sie sich leichter. SchlieĂlich ebbte der Druck ab und ihr Strahl wurde schwach. Emma presste noch einmal und der letzte Rest schoss aus ihr heraus, bevor ihre Not ein Ende hatte. Sie betrachtete den See zwischen ihren Schuhen, zog die Hosen hoch und stolzierte zurĂźck zum Eingang.
Die Bibliothek (5)
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Re: Die Bibliothek (5)
Das kann durchaus in der Realität vorkommen. Je nach dem wie die entsprechende Person drauf ist. Aber im Regelfall ist man dort nie alleine.
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Re: Die Bibliothek (5)
Super Geschichte, genau so schĂśn geschrieben wie dir Vorgänger. Ich freue mich auf den nächsten Teil 