Die Abschlußsitzung des Kunstkenners
Verfasst: 17 Mai 2018, 10:28
Die Abschlußsitzung des Kunstkenners
Inhaltswarnung: Diese Geschichte ist in Teilen unheimlich blöd.
Erwachsene Leser müssen damit rechnen, dass zu den Millionen Hirnzellen, die täglich flöten gehen, noch einige graue Zellen hinzukommen. Zu junge Leser- und Innen sind hier sowieso nicht gern gesehen.
All diejenigen, die noch an das Wahre, Gute und Schöne im Menschen glauben, könnten in ihren Grundfesten erschüttert werden und müssen sich bald fest anschnallen. Wer sich bei der entsetzlich langen Einführung langweilt,
die noch gar nicht das Klo-Thema berührt, wird sowieso bald mit dem Lesen aufhören. Am besten passt als Getränk zur Lektüre das dunkle Guinness aus Irland. Die Rezeptur des Getränks aber, das in dieser Geschichte Erwähnung finden wird, kenne ich zwar, verrate ich aber nicht. Der Ich-Erzähler macht sich also bereit, mit seiner Erzählung zu beginnen:
„Mein Herr,
Professor Schwarzlack hat Sie mir als großen Kenner der klassischen Malerei empfohlen. Wenn Sie mir mit Ihrer Expertise beistehen würden, sollte es Ihr Schaden nicht sein. Kommen Sie so bald, wie Sie es ermöglichen können. Wir werden Sie mit Freude in Unserem Haus empfangen und verwöhnen. Sie brauchen nichts weiter mitzubringen, es dürfte alles vorhanden sein.
Elzbiet Hassenfratz“
Der Name war mir durchaus geläufig. Man erzählte sich wahre Wundergeschichten von den zig Millionen, die sie bei internationalen Kunstauktionen erhielt, von bis dahin verschollen geglaubten Kunstwerken, die sie dort anbot. Ja es können Dutzende Millionen Dollar gewesen sein!
Mein Freund hatte mir allerdings auch von seinem Kollegen Blümel erzählt, der sich in antiken griechischen Vasen mit schwarzer Malerei auf gelbem Grund oder roter Malerei auf schwarzem Grund am besten auf dem Globus auskannte.
Blümel hätte nämlich nach seiner Rückkehr von einem Expertenbesuch bei dieser Dame, bei dem es gewiss um diese Vasen ging, mit für ihn ungewöhnlich tiefen Augenringen gestöhnt: „Die Hassenfratz ist zwar überaus spendabel, da kann man nicht meckern. Davon kann ich noch viele Monate leben. Aber was die für einen Sprung in der Schüssel hat! Und ihre Haushälterin erst! Die beiden sind so verrückt wie Mäuse, die Walzer tanzen!“
Ich brauchte das Geld. Auf meinem Konto sah es nicht gut aus. Die Ausstellungshallen und Museen hatten mir kaum noch etwas zukommen lassen, Privatleute hielten sich mit ihrer Kohle versteckt.
Ich packte also eine leichtere Reisetasche, mein Handbuch mit den in Jahren erarbeiteten geheimen Informationen über seltene und teure Kunstwerke, einen Rasierer (werden sie aber dort auch haben), meine Pillen gegen den Durchfall, werde ich Kondome brauchen? Aber wenn sich die Dame schon in etwas fortgeschritteneren Jahren befindet, dürften die vielleicht auch überflüssig sein …
Zwei Tage später stand ich in der Dämmerung vor einem zweistöckigen Haus am Waldesrand, etwa vierhundert Kilometer von meiner Stadt entfernt und betätigte die Kupferglocke am Eingang. In der Ferne bellte ein einsamer, heiserer Hund ...
Fortsetzung folgt
Inhaltswarnung: Diese Geschichte ist in Teilen unheimlich blöd.

All diejenigen, die noch an das Wahre, Gute und Schöne im Menschen glauben, könnten in ihren Grundfesten erschüttert werden und müssen sich bald fest anschnallen. Wer sich bei der entsetzlich langen Einführung langweilt,

„Mein Herr,
Professor Schwarzlack hat Sie mir als großen Kenner der klassischen Malerei empfohlen. Wenn Sie mir mit Ihrer Expertise beistehen würden, sollte es Ihr Schaden nicht sein. Kommen Sie so bald, wie Sie es ermöglichen können. Wir werden Sie mit Freude in Unserem Haus empfangen und verwöhnen. Sie brauchen nichts weiter mitzubringen, es dürfte alles vorhanden sein.
Elzbiet Hassenfratz“
Der Name war mir durchaus geläufig. Man erzählte sich wahre Wundergeschichten von den zig Millionen, die sie bei internationalen Kunstauktionen erhielt, von bis dahin verschollen geglaubten Kunstwerken, die sie dort anbot. Ja es können Dutzende Millionen Dollar gewesen sein!
Mein Freund hatte mir allerdings auch von seinem Kollegen Blümel erzählt, der sich in antiken griechischen Vasen mit schwarzer Malerei auf gelbem Grund oder roter Malerei auf schwarzem Grund am besten auf dem Globus auskannte.
Blümel hätte nämlich nach seiner Rückkehr von einem Expertenbesuch bei dieser Dame, bei dem es gewiss um diese Vasen ging, mit für ihn ungewöhnlich tiefen Augenringen gestöhnt: „Die Hassenfratz ist zwar überaus spendabel, da kann man nicht meckern. Davon kann ich noch viele Monate leben. Aber was die für einen Sprung in der Schüssel hat! Und ihre Haushälterin erst! Die beiden sind so verrückt wie Mäuse, die Walzer tanzen!“
Ich brauchte das Geld. Auf meinem Konto sah es nicht gut aus. Die Ausstellungshallen und Museen hatten mir kaum noch etwas zukommen lassen, Privatleute hielten sich mit ihrer Kohle versteckt.
Ich packte also eine leichtere Reisetasche, mein Handbuch mit den in Jahren erarbeiteten geheimen Informationen über seltene und teure Kunstwerke, einen Rasierer (werden sie aber dort auch haben), meine Pillen gegen den Durchfall, werde ich Kondome brauchen? Aber wenn sich die Dame schon in etwas fortgeschritteneren Jahren befindet, dürften die vielleicht auch überflüssig sein …
Zwei Tage später stand ich in der Dämmerung vor einem zweistöckigen Haus am Waldesrand, etwa vierhundert Kilometer von meiner Stadt entfernt und betätigte die Kupferglocke am Eingang. In der Ferne bellte ein einsamer, heiserer Hund ...
Fortsetzung folgt