Neulich fiel mir mal wieder eine Begebenheit ein, die ich vor ungefähr zehn Jahren erlebt habe.
Aufgrund der geringen "Ergiebigkeit" denke ich nur zufällig ab und an mal wieder daran.
Wir wohnen etwas zurĂźckgelegen von einer ohnehin nicht sehr belebten SeitenstraĂe in einem kleinen Kurort, zu uns fĂźhrt im rechten Winkel zur StraĂe eine etwa 15m lange Einfaht, welche auf einer Seite etwas GrĂźn, Bäume, BĂźsche, eine offene Gartenlaube und in Folge einen Wäscheplatz hat.
Als "Nachbarn" haben wir daneben angrenzend eine etwas verwilderte Wiese, am Zaun ebenfalls mit Bäumen und entsprechender "Deckung" darunter.
Jedenfalls wollte ich eines Nachmittags im Herbst, es war schon kalt, hinßber zum Wäscheplatz gehen und hÜre schon aus ein paar Metern Entfernung ein deutliches Rascheln hinter der Gartenlaube.
Anfangs dachte ich, es sei eine unserer Katzen, welche dort gerne durch den Zaun auf die Wiese herĂźber gehen.
Als ich näher kam konnte ich aber aus dem spitzeren Winkel hinter die Laube durch den Maschendrahtzaun unter der dortigen Kiefer folgendes entdecken:
Ein augenscheinlich junges Mädel stieg da gerade in gebßckter Haltung unter dem Baum wieder in Richtung Wiese hinaus, soweit ich mich erinnere, dabei noch etwas ihre Kleidung richtend.
Ohne mich zu bemerken, stakste sie durch das hĂśhere Gras wieder die etwa zwanzig Meter bis zum FuĂweg vor und ging dann darauf, in der Art einer nachdenklichen Spaziergängerin mit etwas gesenktem Kopf ortseinwärts, also langsam, fast ziellos bummelnd, mit den Händen in den Jackentaschen.
Einen kurzen Moment konnte ich sie an der Einmßndung der Einfahrt vorbei gehen sehen, sie war wahrscheinlich Anfang bis Mitte Zwanzig, trug beige Boots, dunkelblaue ziemlich enge Jeans, eine leicht taillierte dunkelgraue Jacke und eine dunkle glatte Strickmßtze ohne Bommel, Schild o.ä.
Sie war groĂ, vielleicht Ăźber 1,75 schlank, hatte ein aus der Entfernung niedliches Gesicht, "Stupsnase" und unter der MĂźtze schauten ein paar schulterlange blonde Strähnen heraus.
Ich ahnte natĂźrlich sofort, was sie dort gemacht haben mag, konnte aber nicht sofort an die Stelle gehen, um mich zu vergewissern.
Trotzdem bin ich dann zeitnah an den Zaun, konnte aber nicht wirklich etwas erkennen.
Der Boden war mit Tannennadeln bedeckt, die waren nur mäĂig und flächig etwas verwĂźhlt, an einer Stelle hätte man sich einbilden kĂśnnen, dass sie etwas lochfĂśrmig weggedrĂźckt seien, das konnte aber auch Zufall sein.
Bin dann etwas später doch noch dorthin gegangen, es war aber nichts eindeutig festzustellen. Der Boden war unter den Nadeln Ăźberall gleichmäĂig dunkel-feucht, nirgends ein eindeutiges Indiz fĂźr ein kleines Geschäft von dem Mädel.
Bis heut weià ich nicht so recht, ob ich einfach zu spät dran war oder sie nur wollte und sich doch anders entschieden hat.
Habe das Mädel auch weder zuvor noch danach mal wieder gesehen.
War trotzdem ein schĂśnes Erlebnis, insbesondere der Moment der Entdeckung und das Kopfkino bei der Vorfreude, etwas von so einem hĂźbschen GeschĂśpf zu finden.
Zu spät...
-
the ghost
- Beiträge: 4557
- Registriert: 21 Apr 2014, 21:45
- Wohnort: DĂźsseldorf
- Hat sich bedankt: 193 Mal
- Danksagung erhalten: 208 Mal
- Geschlecht:
Re: Zu spät...
Wenn der Boden nass oder feucht ist, kannst Du wohl kaum erkennen, ob jemand irgendwo hingeschifft hat.desc37 hat geschrieben:Der Boden war unter den Nadeln Ăźberall gleichmäĂig dunkel-feucht, nirgends ein eindeutiges Indiz fĂźr ein kleines Geschäft von dem Mädel.
Vorteil fĂźr die "Täterin": Hätte man sie zur Rede gestellt (war ja schlieĂlich ein fremdes GrundstĂźck), hätte sie behaupten kĂśnnen, da Gott was was gemacht zu haben nur nicht ihren Hahn aufgedreht - man hätte ihr das Gegenteil nicht beweisen kĂśnnen.
Geschlecht: m Wohnort: DĂźsseldorf
Ăźberzeugter Steh- und Wildpinkler
Ăźberzeugter Steh- und Wildpinkler
-
Dreckspatz
- Beiträge: 102
- Registriert: 01 Jan 2016, 20:18
- Hat sich bedankt: 34 Mal
- Danksagung erhalten: 84 Mal
Re: Zu spät...
Ohne Taschentuch ist es bei feuchtem Boden schon nach einer Minute eine Sache fĂźr die Forensik. Ist ja auch egal, man erfreut sich am MĂśglichen, nicht am Geschehenen.
SchĂśner Schreibstil Ăźbrigens! Die korrekte Verwendung des Partizips im Deutschen ist selten gewordenâŚ
SchĂśner Schreibstil Ăźbrigens! Die korrekte Verwendung des Partizips im Deutschen ist selten gewordenâŚ
Re: Zu spät...
Ich habe damals dann mit Adlerblick die Stelle untersucht, die Tannennadeln vorsichtig beiseite geschoben, auch unter dem scheinbaren Loch war im Erdreich nichts zu sehen. Es war eben typisch herbstlich feuchtes Wetter, da ist die Erde eher feucht, wenn auch unter dem Baum noch vergleichsweise trocken, so dass ich wahrscheinlich eine zuvor benässte Stelle noch als solche hätte erkennen kÜnnen.
Zuvor hatte ich ja schon durch den Zaun direkt auf die Stelle geschaut aber auch nichts Typisches entdecken kĂśnnen, insbesondere keine nassen Tannennadeln, schon gar kein Schaum oder Ăhnliches.
Das war vielleicht zwei, drei Minuten danach und
wäre das Loch zwischen den Tannennadeln durch einen Strahl entstanden, wäre an der Stelle auch in der Erde eine Vertiefung entstanden, auf jeden Fall wenigstens die Nadeln ringsum nass und meistens auch Schaum.
Irgendwas hätte man da sicher noch entdecken kÜnnen.
Da war aber einfach gar nichts zu erkennen, daher denke ich, dass sie entweder nicht wirklich musste, vielleicht eher auf die Blase erkältet war und gefĂźhlt Druck hatte aber dann auĂer wenigen Tropfen nichts kam, vielleicht auch Druck im Darm aber verstopft war und nicht lange da hocken wollte und sich schnell wieder angezogen hat.
So langsam wie sie danach aber weg lief, scheint sie zumindest keine Not (mehr?) verspĂźrt zu haben.
Wer weiĂ, es ist ja alles mĂśglich, so bleibt es eben eine Episode mit viel Raum fĂźr Fantasie und Spekulation.
Zuvor hatte ich ja schon durch den Zaun direkt auf die Stelle geschaut aber auch nichts Typisches entdecken kĂśnnen, insbesondere keine nassen Tannennadeln, schon gar kein Schaum oder Ăhnliches.
Das war vielleicht zwei, drei Minuten danach und
wäre das Loch zwischen den Tannennadeln durch einen Strahl entstanden, wäre an der Stelle auch in der Erde eine Vertiefung entstanden, auf jeden Fall wenigstens die Nadeln ringsum nass und meistens auch Schaum.
Irgendwas hätte man da sicher noch entdecken kÜnnen.
Da war aber einfach gar nichts zu erkennen, daher denke ich, dass sie entweder nicht wirklich musste, vielleicht eher auf die Blase erkältet war und gefĂźhlt Druck hatte aber dann auĂer wenigen Tropfen nichts kam, vielleicht auch Druck im Darm aber verstopft war und nicht lange da hocken wollte und sich schnell wieder angezogen hat.
So langsam wie sie danach aber weg lief, scheint sie zumindest keine Not (mehr?) verspĂźrt zu haben.
Wer weiĂ, es ist ja alles mĂśglich, so bleibt es eben eine Episode mit viel Raum fĂźr Fantasie und Spekulation.
Nichtraucher, Nichttrinker, Nichtficker