Info vorab: Habe mich entschlossen seit langem mal wieder hier aktiv zu werden. Ich hätte gerne Feedback, Wünsche bzw Anregungen und auch gerne Kritik zu meinen Geschichten!
Vielen Dank an alle Leser!!
Kapitel 1 - Pampering our Sitter
„Was soll ich denn heute nur anziehen? Och Mann ey.. Ich komme so zu spät zum Unterricht! Wieder einmal..“
Während Jenny immer noch vergeblich die richtigen Sachen zum anziehen sucht, steckt ihr kleiner Bruder Marci den Kopf zum Zimmer herein und meint „Geh doch nackig! HÄHÄHÄ!“, mit seinem typisch frechem Lachen. Er war 12, also genau 7 Jahre jünger als sie. „Verpfeif dich du Hänfling!“ brüllt Jenny ihm hinterher, auch wenn er bereits verschwunden ist. „So ein nerviges Kind ey..“
Nach weiterem stöbern findet sie endlich etwas:
Pinkes, baggy Shirt und eine graue Leggings, darüber ein schwarzer Rock, etwa knietief hängend. Sie betrachtet sich im Spiegel und ist zufrieden mit sich. Grinsend geht sie hinunter in die Küche und schmiert sich ein Brot mit Marmelade, isst es schnell auf und geht dann zur Bushaltestelle. Alltag in Jennys leben.
Der Bus kommt wie immer 4min zu spät, und einen Sitzplatz hat sie auch nicht. Sie muss also die nächsten 20min stehen und zuschauen, dass sie niemanden umstößt, bzw anrempelt. Sie erinnert sich an das letze mal als ihr das passiert ist, es war keine witzige Begegnung, so viel steht fest.
Sie schafft es tatsächlich niemanden anzurempeln, zumindest bis sie an ihrer Station gegenüber der Schule angekommen ist. Dort wird sie allerdings öfters angerempelt als dass sie jemanden anrempelt. Auch das ist Alltag in Jennys Leben.
Sie läuft über den Hof vor der Schule zum Eingang, als sie ihre Freundin in der Entfernung sieht. Jenny entscheidet sich zu warten, um mit ihr gemeinsam ins Gebäude zu gehen.
„Jenny!“ „Zoe!“ Sie begrüßen sich und gehen gemeinsam hinein, die Treppe hinauf ins Klassenzimmer. Es ist grau und öde, so wie immer. Sie setzen sich, quasseln noch etwas als auch Herr Kutscher schon ins Zimmer latscht. Seine Schuhe sind laut und seine eher gehobenere Kleidung (Hemd mit Schleife, schicke Hose und Lederschuhe) macht einen alten Eindruck, auch wenn er selbst vielleicht gerade mal an die 35 ist. Der Unterricht beginnt und es wird weiterhin vorbereitet auf die Klausur am kommenden Donnerstag. Noch 2 Tage zum lernen und Jenny hat noch nicht begonnen.
„Zoe, hast du schon was gemacht für die Klausur?“ „Jenny, seh ich so aus??“ „Nein ehrlich gesagt nicht. Wir sollten uns morgen auf jeden Fall nochmal zusammensetzen und pauken, sonst gibt uns der Kutscher noch schlechtere Noten..“ „Also gut, einverstanden. Aber wir lernen bei dir, ok?“ „Wenns denn sein muss.“ sagte Jenny abschließend mit rollenden Augen.
Der Rest des Schultages ist genau so öde und grau, es passiert weiterhin nichts spannendes. Alltag in Jennys Leben.
(2 Tage vergehen und schwupp.. es ist Donnerstag, Tag der Klausur.)
„Jenny, bist du nachher so freundlich und hilfst mir mit den Lexika? Jemand muss sie mit mir zurück ins Sprachzimmer bringen, dort wo alle Lexika und Wörterbücher lagern.“ sagt Herr Kutscher. Zoe lacht als sie Jennys Gesichtsausdruck sieht, wofür sie im Gegenzug einen Mittelfinger kassiert. „Ja Herr Kutscher, kann ich machen.“
Alle setzen sich hin, Trennwände aufgebaut und die Klausuren umgedreht vor ihnen liegend. Herr Kutscher hält noch seine Ansprache (welche er sowieso vor JEDER Klausur hält) und sammelt danach noch alle mobilen Endgeräte, wie auch Smartwatches und so ein. Er lagert sie alle in einem Korb bei sich vorne am Pult. Er stellt den Korb auf den Tisch und gibt ihnen das Zeichen dass sie nun anfangen dürfen.
Sie schreibt eifrig und ist tatsächlich gut vorbereitet auf die Klausur. Sie muss das Lexikon, im Gegensatz zu anderen, kaum aufschlagen und kommt so gut voran. Als nach 70min Lukas abgibt, geht er direkt aus dem Zimmer, als ob er so schnell wie möglich fliehen wollte. Glücklich sah er auf jeden Fall nicht aus.
Nach Lukas folgen weitere Schüler, bis ganz zum Schluss auch Jenny abgibt. Sie sammelt noch die Trennwände ein und bringt mit Herrn Kutscher alle Lexika ins Sprachzimmer. Als sie beide alle Bücher sauber eingeräumt haben, holt der Lehrer ein Handy aus seiner Tasche. Auf der Hülle ist ein Mustang Logo, und das Hintergrundbild ist ein Auto. „Jenny, weisst du wem das gehören könnte? Einer hat anscheinend sein mobiles Endgerät bei mir vergessen..“.
Sie schaut ein wenig genauer hin und sieht auf dem Sperrbildschirm eine kleine Schrift, welche folgendes liest:
„Lukas W., Ferdinand-Joch-Gymnasium, 12b“
„Ich weiß wo Lukas wohnt, ich kann es ihm vorbei bringen. Es liegt auf meinem Weg, Herr Kutscher.“ bietet Jenny an. „Wie lieb von dir!“ meint er und händigt ihr das Smartphone aus. Sie bedankt sich und macht sich anschließend auf den Weg Heim.
Nach einer Weile laufen spürt sie ein lautes Vibrieren in ihrer Hose. Jenny erschrickt kurz, holt das Smartphone von Lukas heraus und stellt es auf stumm. Dabei bemerkt sie eine Nachricht auf dem Sperrbildschirm. Es ist eine Videoempfehlung einer Website, da steht „Pampering our Sitter von Adult Time empfohlen“. „Adult Time? Pampering our Sitter? Was ist das, Lukas? Ein schlechter Porno? Oh Junge, stell solche Benachrichtigungen lieber aus!“ Sie steckt das Handy schnell wieder weg und geht weiter zu Lukas nachhause.
Jenny klingelt und eine Frau macht die Tür auf. Anscheinend Lukas Mutter. Sie nimmt das Handy und bedankt sich nochmals für Jennys nette Art. „So, das hätten wir. Jetzt auf zu mir Heim. Die nächste Bushaltestelle müsste hier in der Nähe sein..“. Nach einer Weile gefunden steht sie nun da und wartet geduldig auf den Bus, welcher auch bald kommt. Auf der Rückfahrt sind immer fast alle Plätze frei, was das Chaos vom Morgen wieder gutmacht.
Abends beim Abendessen merkt Jenny, dass sie den Titel von dem was sie auf Lukas Handy gelesen hatte immer noch im Kopf hat. Sie denkt drüber nach und tatsächlich kommt auch langsam die Neugier. Sie konzentriert sich kaum mehr auf das Essen, schweift mit ihren Gedanken, auch über Lukas, ab. Als sie ihre geistige Abwesenheit mit Müdigkeit erklärt, lassen ihre Eltern sie sogar früher aufstehen und in ihr Zimmer gehen. Sie läuft die Treppen hinauf, schließt ihr Zimmer hinter sich ab und hockt sich im Schneidersitz auf ihr Bett. Sie kramt ihren Laptop heraus und schaltet ihn ein.
Als sie den Namen eingibt murmelt sie leise (und erwartungsvoll?) vor sich hin. Der Film ist tatsächlich kostenlos verfügbar, also schaut sie ihn sich an. „Es ist also doch ein Porno? Naja, mal schauen. Bestimmt ein schlechter Plot und unreale Ereignisse, wie immer doch.“. Doch je länger sie schaut, umso mehr wächst ihre Aufmerksamkeit. Allerdings ist sie verwirrt als die Babysitterin meint, sie müsse pinkeln. „Das gehört doch in keinen Porno? Was soll das? Moment mal, was sagen sie? Sie soll WAS machen?? Nein, das ist ein schlechter Witz.. Warte.. WAS?? SIE.. oh mein Gott sie tut es wirklich..“
Wie in Schock starrt sie auf den Bildschirm, auf den pausierten Film, auf die nasse Hose der Babysitterin. Jennys Gedanken kreisen, sie ist wie gelähmt. Sie spult zurück. Schaut sich die Stelle erneut an. Und erneut. Und nochmal.
Und tatsächlich, jedes mal mehr anschauen gibt ihr ein größeres Kribbeln im Bauch. Sie ist nicht abgeturnt, im Gegenteil. Es.. erregt sie? Es füllt sie mit.. Wohlbefinden, mit Neugier, aber auch irgendwie mit Angst. Wobei, war es Angst? Oder war es Aufregung?
„Also was immer das gerade war,es hat irgendwas mit mir gemacht.. Wieso ist es nicht Ekel erregend? Wieso hab ich das gerade so oft wiederholt angeschaut? Moment mal..“
Sie öffnet einen neuen Tab und gibt die Wörter „Piss Porn“ ein. Und auf einmal eröffnet sich Jenny eine komplett neue Welt.
„Lukas, was zur Hölle..?“ murmelt sie, als sie durch die Bilder der Google Suche scrollt.
Ende des ersten Kapitels
Link zum Film „Pampering our Sitter“: https://share.google/xqC0i4lkXvnlyT1Ah