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Re: Mein "Coming-Out"

Verfasst: 08 Dez 2024, 01:48
von Michi 80
Hallo Dorothea!

Ich finde, du hast die Situation echt gut nachempfindbar beschrieben.
Die alte, hohe Toilette mit dem Druckspüler und der Auffangschale, der warme Raum mit dem offenen Fenster in dem sich Temperaturen mischten, deine verbotene Entspannung auf diesem "fremden", ruhigen Klo. Sich dort einfach hineinbegeben um zu scheißen. Es sogar zu planen, genau dort Alles rauszulassen und die diese Toilette "auszuprobieren". Einfach soetwas Unanständiges zu tun, den Darm auf einer fremden Toilette zu entleeren...einen richtigen Haufen dort abzudrücken...Wurst für Wurst. :oops:

Ich mag solche Toiletten, wie du sie beschreiben hast auch sehr und ich muss zugeben: mir geht es heute noch genauso.

Wenn ich auf einer öffentlichen Toilette großmachen muss, fühle ich mich auch als würde ich etwas Unanständiges tun...und doch tue ich es ab und zu...weil ich muss und weil es sich gut anfühlt, es für sich dann doch zu tun und dieses fremde Klo voll in Anspruch zu nehmen.

Re: Mein "Coming-Out"

Verfasst: 10 Dez 2024, 13:59
von Dorothea
Michi 80 hat geschrieben: 08 Dez 2024, 01:48 Hallo Dorothea!

Ich finde, du hast die Situation echt gut nachempfindbar beschrieben.
Die alte, hohe Toilette mit dem Druckspüler und der Auffangschale, der warme Raum mit dem offenen Fenster in dem sich Temperaturen mischten, deine verbotene Entspannung auf diesem "fremden", ruhigen Klo. Sich dort einfach hineinbegeben um zu scheißen. Es sogar zu planen, genau dort Alles rauszulassen und die diese Toilette "auszuprobieren". Einfach soetwas Unanständiges zu tun, den Darm auf einer fremden Toilette zu entleeren...einen richtigen Haufen dort abzudrücken...Wurst für Wurst. :oops:

Ich mag solche Toiletten, wie du sie beschreiben hast auch sehr und ich muss zugeben: mir geht es heute noch genauso.

Wenn ich auf einer öffentlichen Toilette großmachen muss, fühle ich mich auch als würde ich etwas Unanständiges tun...und doch tue ich es ab und zu...weil ich muss und weil es sich gut anfühlt, es für sich dann doch zu tun und dieses fremde Klo voll in Anspruch zu nehmen.
Oh, Danke für Deine Nachricht und das Nachempfinden. Es hat sich bei mir seit diesen Erlebnissen damals etliches geändert. Ich hätte, wenn ich dort heute alleine wäre, kein Herzklopfen mehr. Das ging irgendwann verloren, ich glaube sogar in dem Moment, als ich begann, mich auch für Andere zu interessieren: Wie tun sie es, wie verhalten sie sich, was kann ich mitbekommen?

Aber ja, ich hatte in den Jahren danach, bis heute auch noch andere Erlebnisse. Diejenigen, die mich etwas besser kennen, wissen teilweise auch davon.

Ich empfinde es nach wie vor als Tabu, als etwas Schmutziges und Unanständiges, auf einer öffentlichen Toilette meinen Darm zu entleeren, vor allem dann, wenn ich nicht alleine dabei sein kann und durchaus dabei Herzklopfen bekomme. Meistens kommt es dazu, weil mein Körper mir das Signal gibt, dass es nicht mehr anders geht, ja manchmal genieße ich das fast ein wenig, wenn der eigene Körper das Kommando übernimmt und sagt: "Hier und JETZT!" Wie gesagt, das war damals mein Coming Out und mit der Zeit kamen neue Aspekte hinzu, während andere "normal" wurden. Aber die kleine Vorliebe für eher ältere Toiletten ist geblieben. Es hängt da dann auch wieder mit dem Gefühl des Unanständigen zusammen.

Und rein psychologisch betrachtet sehe ich dahinter heute eine Art Befreiungskampf von den Tabus, die mir damals auferlegt wurden. Mich unabhängig machen, stärker dem Gefühl des Genießens nachzugehen, aber die Scham dabei immer noch zu spüren.

Re: Mein "Coming-Out"

Verfasst: 10 Dez 2024, 18:50
von Michi 80
Das ist interessant...also das mit dem Herzklopfen. Ich kann an der Stelle zu 100% nachempfinden, wie sich das für dich anfühlt.
Aufregeung, dem Unvermeidlichen gegenüber stehen und genau wissen, das es jetzt so kommen wird, weil es auch gar nicht mehr anders geht. :?

Zwar habe ich es auch seit jeher aus meiner Erziehung als Tabu im Kopf, andere Toiletten als die zuhause für den Stuhlgang zu benutzen aber das mit dem Herzklopfen auf fremden Toiletten hat bei mir noch einen anderen Grund.
Ich gehe eigentlich nur woanders als zuhause, wenn es unbedingt sein muss. Und du kennst das bestimmt: wenn es so nötig ist, dass man es nicht mehr aushält....das kommt nicht von ungefähr sondern weil der Darm so voll ist.
-und genau deshalb bekomme ich meist Herzklopfen, wenn ich woanders auf's Klo muss. Mir passiert es einfach verdammt oft, dass mein Stuhlgang zu groß ist und nachher die Toilette nicht mehr abfließt. Ich kann mich der Situation aber auch nicht entziehen, wenn es mal so kommt.
Ich bekomme dann vorher schon Herzklopfen, weil ich eigentlich schon weiß, dass ich jetzt wahrscheinlich das Klo verstopfen werde. Aber eine Alternative gibt es ja nicht.

Re: Mein "Coming-Out"

Verfasst: 04 Mär 2025, 17:45
von aufgeht's!
Hallo Doro! Ich bin wieder über deinen Post gestolpert und habe ein paar Fragen: Hat deine Mutter ihre Ansichten mal begründet? Einfach eine Art der Ausscheidung zu verbieten ist doch völlig unlogisch.
Wenn es ihr um Sauberkeit und Hygiene ging, warum durftest du dann deine Schamhaare behalten?
Was hat dich zu dem Entschluss in der Bibliothek geführt? Rebellion? Trotz? Neugier? Aufregungssuche? Erregungssuche?...

Re: Mein "Coming-Out"

Verfasst: 04 Mär 2025, 18:14
von Liebe Frauuen
aufgeht's! hat geschrieben: 04 Mär 2025, 17:45 Hallo Doro! Ich bin wieder über deinen Post gestolpert und habe ein paar Fragen: Hat deine Mutter ihre Ansichten mal begründet? Einfach eine Art der Ausscheidung zu verbieten ist doch völlig unlogisch.
Wenn es ihr um Sauberkeit und Hygiene ging, warum durftest du dann deine Schamhaare behalten?
Was hat dich zu dem Entschluss in der Bibliothek geführt? Rebellion? Trotz? Neugier? Aufregungssuche? Erregungssuche?...
Nur damit dir das klar ist Schamhaare sind nicht Unhygienisch man sollte zwar sein Intimbereich pflegen aber man muss nicht unbedingt seine Schamhaare abrassieren denn sie sind Hygienischer als ohne. sie halten Bakterien, Schweiß und Dreck ab und zudem ist das beste Beispiel das Japaner*in auch Ihren Intimbereich behaart halten und das tue Sie das auch aus diesen Gründen die ich schon aufgezählt habe. ;)

Re: Mein "Coming-Out"

Verfasst: 05 Mär 2025, 00:18
von Dorothea
aufgeht's! hat geschrieben: 04 Mär 2025, 17:45 Hallo Doro! Ich bin wieder über deinen Post gestolpert und habe ein paar Fragen: Hat deine Mutter ihre Ansichten mal begründet? Einfach eine Art der Ausscheidung zu verbieten ist doch völlig unlogisch.
Wenn es ihr um Sauberkeit und Hygiene ging, warum durftest du dann deine Schamhaare behalten?
Was hat dich zu dem Entschluss in der Bibliothek geführt? Rebellion? Trotz? Neugier? Aufregungssuche? Erregungssuche?...
Wenn Du so jung bist, dann fragst Du nicht nach Begründungen. Aber ja, sie hat, hab ich das nicht im Ursprungsposting geschrieben? Sie meinte, dass das alles schmutzig sei dort, so viele Bakterien und nicht gesund und überhaupt.

Schamhaare, erstens war das ne andere Zeit und zweitens, wie der Beitrag darunter schon erklärt hat: Gerade bei Frauen haben die Schamhaare durchaus eine sinnvolle Schutzfunktion.

Und mein Entschluss: Auch das sollte klar geworden sein: Es war wohl alles zusammen. Am ehesten würde ich es mit "Befreiung" bezeichnen, aber das springt zu kurz für die Vielfalt der Gefühle. Und ich habe mindestens 20-30 Jahre gebraucht, um das wirklich einordnen zu können.

Re: Mein "Coming-Out"

Verfasst: 05 Mär 2025, 10:37
von aufgeht's!
Liebe Frauuen hat geschrieben: 04 Mär 2025, 18:14 Nur damit dir das klar ist Schamhaare sind nicht Unhygienisch man sollte zwar sein Intimbereich pflegen aber man muss nicht unbedingt seine Schamhaare abrassieren denn sie sind Hygienischer als ohne.
MIR ist das völlig klar. Trotzdem danke, dass du es nochmal explizit schreibst. Ich kenne jedoch viele Leute, die Schamhaare als eklig oder unhygienisch ansehen, deswegen habe ich das gefragt.

Re: Mein "Coming-Out"

Verfasst: 05 Mär 2025, 10:45
von aufgeht's!
Dorothea hat geschrieben: 05 Mär 2025, 00:18 Wenn Du so jung bist, dann fragst Du nicht nach Begründungen. Aber ja, sie hat, hab ich das nicht im Ursprungsposting geschrieben? Sie meinte, dass das alles schmutzig sei dort, so viele Bakterien und nicht gesund und überhaupt.
Du schriebst:
Dorothea hat geschrieben: 19 Sep 2024, 00:32 Dort tadelte sie mich, zumindest empfand ich es so. Sie sagte sinngemäß, dass man sowas eigentlich nur zuhause macht und dass ja auf öffentlichen Toiletten alles so schmutzig wäre und ob ich nicht bis nach Hause hätte warten können.
Das gilt ja genauso fürs Pinkeln. Wenn sie dir das auch untersagt hätte, hätte ich es verstanden. Aber nur weil man noch was Zweites ausscheidet wird das fremde Klo nicht plötzlicher unhygienischer. Oder fehlt mir hier ein Info, wie "Tochter, pinkel nur ohne die Brille zu berühren" oder so?
Wir können das Thema auch sein lassen wenn du willst.


Dorothea hat geschrieben: 05 Mär 2025, 00:18 Und mein Entschluss: Auch das sollte klar geworden sein: Es war wohl alles zusammen. Am ehesten würde ich es mit "Befreiung" bezeichnen, aber das springt zu kurz für die Vielfalt der Gefühle. Und ich habe mindestens 20-30 Jahre gebraucht, um das wirklich einordnen zu können.
Verstehe. Wenn es einen Film über dein Leben gäbe hätte dieser Wendepunkt sicher tolle, epische Filmmusik :)

Re: Mein "Coming-Out"

Verfasst: 05 Mär 2025, 21:24
von KleinerKöttel
Vielen Dank fürs Teilen deiner Erzählungen aus deiner Vergangenheit

Re: Mein "Coming-Out"

Verfasst: 06 Mär 2025, 19:06
von Dorothea
aufgeht's! hat geschrieben: 05 Mär 2025, 10:45 Das gilt ja genauso fürs Pinkeln. Wenn sie dir das auch untersagt hätte, hätte ich es verstanden. Aber nur weil man noch was Zweites ausscheidet wird das fremde Klo nicht plötzlicher unhygienischer. Oder fehlt mir hier ein Info, wie "Tochter, pinkel nur ohne die Brille zu berühren" oder so?
Wir können das Thema auch sein lassen wenn du willst.
Alles gut, passt schon.

Ja, ich habe mich das damals auch gefragt, aber meine Mutter zeigte mir früh, dass man zum Pinkeln über einem fremden Klo schweben sollte und für diesen kurzen Moment geht das dann auch. Ich hab auch sehr wenig gepinkelt, wenn ich in der Schule war, das weiß ich noch. Mir war es grundsätzlich unangenehm dort und das empfand ich sogar auch selbst so. Aber es war nicht so tabu wie das große.

Im Landschulheim in der 4. Klasse war ich über 3 Tage auch überhaupt nicht, auch daran erinnere ich mich noch dunkel.