schaut Euch mal den geilen Bericht an

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Ist es schlimm, in den Badesee zu pinkeln?
07. August 2015
An heiĂen Tagen zieht es Tausende an Deutschlands Seen. Aber lĂ€ngst nicht an allen Badestellen gibt es öffentliche Toiletten. Was also tun, wenn man mal muss? Einfach in den See pinkeln? TRAVELBOOK hat einen Experten gefragt, ob das schlimm ist. AuĂerdem: Warum man nicht in einen Pool, aber unbedingt ins Meer urinieren sollte.
Am auffĂ€lligsten sind die eigentlich Wasserscheuen. Die, die sich sonst kaum einen Meter vom Ufer wegtrauen. Aber wenn die Blase drĂŒckt, werden sie mutig: Dann gehen sie gerade so tief ins Wasser, dass die Badehose bedeckt ist, schauen sich verstohlen nach allen Seiten um â und bekommen schlieĂlich einen Gesichtsausdruck, der sie eindeutig verrĂ€t: Sie lĂ€cheln erleichtert. Andere wiederum schwimmen möglichst weit raus oder suchen sich ein unbeobachtetes PlĂ€tzchen in der nĂ€chsten Bucht, um ihr kleines GeschĂ€ft zu verrichten.
Klammheimlich in den Badesee gepinkelt hat wohl so ziemlich jeder schon mal, auch wenn es niemand offen zugibt. Es ist aber auch zu verlockend, sich in den Weiten des Sees entleeren zu können, wenn gerade sonst kein Klo in der NĂ€he ist â oder zumindest dichtes GebĂŒsch oder BĂ€ume. Nur: Ist es eigentlich schlimm, in den Badesee zu pinkeln? Schadet man damit dem GewĂ€sser oder den anderen BadegĂ€sten?
âAlles, was dazu beitrĂ€gt, in den See NĂ€hrstoffe einzutragen, sollte man vermeidenâ, sagt Matthias Oloew, Pressesprecher der Berliner BĂ€der-Betriebe, auf Nachfrage von TRAVELBOOK. Denn durch den Harnstoff, das Hauptabfallprodukt unseres Urins, wĂŒrden Algen ernĂ€hrt. âDie sind zwar harmlos, manche Besucher finden das allerdings nicht sonderlich Ă€sthetischâ, sagt Oloew. Generell gilt: je gröĂer der See, desto harmloser der Eintrag von Urin ins Wasser. âDer Wannsee etwa ist groĂ, wenn da nun ein paar Hundert Menschen reinmachen, ist das nicht so schlimmâ, erklĂ€rt der GewĂ€sser-Experte.
Gerade in Jahren mit hohem Badeaufkommen, wie in diesem Jahr, sei der Beitrag des Algenwachstums durch Urin aber gerade in kleineren Seen nicht unerheblich, ergĂ€nzt Michael HĂ€ckl vom Hessischen Landesamt fĂŒr Umwelt und Geologie. âHierbei ist im Wesentlichen das VerhĂ€ltnis von Gesamteintrag und GewĂ€ssergröĂe entscheidend.â Einzig Fischer und Angler hĂ€tten vereinzelt Interesse an höheren NĂ€hrstoff-Gehalten, da damit schneller eine höhere Fischmasse produziert werden könne. âIm Sinne des Naturschutzes und auch der BadegĂ€ste ist dies jedoch in keinem Fall von Vorteilâ, sagt der GewĂ€sserökologie-Experte.
Der GroĂe Wannsee ist zudem eigentlich eine Bucht der Havel und wird von deren Wasser durchströmt. âHier wird der Urineintrag weiter getragen und verliert sichâ, sagt Matthias Rehfeld-Klein von der Senatsverwaltung fĂŒr Stadtentwicklung und Umwelt Berlin. Vor allem bei kleineren Seen, die nicht durchströmt wĂŒrden, sei der Eintrag von Urin durch die BadegĂ€ste aber durchaus relevant. âDer See hat keinen Abfluss, es werden die NĂ€hrstoffe sukzessive angereichert und es kommt zur Eutrophierung mit gravierenden ökologischen Folgen.â Neben Phosphor im Urin wĂŒrden auch Keime ins Wasser gelangen, die Verunreinigungen hervorrufen könnten und je nach Wasseraustausch und BadenutzungsintensitĂ€t auch hygienisch relevant sein könnten.
Egal wie ein See nun beschaffen ist â Matthias Oloew von den Berlinern BĂ€der Betrieben hat zu dem Thema ein klares Statement: âMan sollte grundsĂ€tzlich nicht in den See pinkeln. Es gehört sich einfach nicht.â
Der Pool ist tabu

Chlor killt ja bekanntlich Bakterien. Dennoch sollte man in einem Pool nicht mal dran denken, seine Blase zu erleichtern. Nicht nur, weil es in dem vergleichsweise kleinen Becken einfach schlichtweg eklig fĂŒr alle Mitbadenden ist, sondern auch, weil es unter UmstĂ€nden gesundheitsschĂ€dliche Folgen haben kann. So haben US-Wissenschaftler im vergangenen Jahr im Fachmagazin âEnvironmental Science & Technologyâ eine Studie veröffentlicht, wonach sich bei der Mischung von Chlor und HarnsĂ€ure sogenannte âflĂŒchtige Desinfektionsnebenprodukteâ bilden können. Zu diesen Nebenprodukten zĂ€hlt den Wissenschaftlern zufolge Trichloramin, welches die Atemwege schĂ€digen und zu Reizungen der Augen und der Haut fĂŒhren kann. Ebenfalls gebildet werde Chlorcyan, ein Stoff, der in der Vergangenheit auch als chemischer Kampfstoff verwendet wurde. Zwar sind die Mengen der unerwĂŒnschten Nebenprodukte sehr gering, ihren Weg in den Körper finden sie aber dennoch.