Mal so richtig schön draußen im Wald zu scheissen ist eine großartiges Erlebnis, an dem ich schon ziemlich lange Gefallen gefunden habe. Natürlich bin ich auch immer sehr daran interessiert zu erfahren, wie es anderen dabei ergeht. Beim stöbern im Netz nach Geschichtchen rund um dieses spannende Thema stößt man sehr schnell auf die unvermeidlichen Anleitungen zum korrekten Outdoorkacken. Davon scheint es gar nicht mal so wenige zu geben, ein paar sogar von jungen Outdoor-Ladies. Abgesehen von der mit ein bischen Glück eingestreuten persönlichen Anekdote, nichts weltbewegend neues, was man nicht schon oft genug seit How to shit in the woods gehört hätte:
Grab ein Loch und scheiss da rein. Leave no trace !
Ja aber, nein. Das ist nun genau das, was ich nicht möchte. Ich will da einen dicken Scheisshaufen hinsetzen, den ich dann noch eine Weile zufrieden betrachten kann. Vor allem soll er dann da aber auch als Beweis für einen guten Schiss liegenbleiben.
Natürlich verstehe ich den Hintergrund dieser Belehrungen und kann das nachvollziehen. Dort wo zu viele Leute unterwegs sind und halt irgendwann in die Büsche müssen, wird es unweigerlich passieren, daß an strategischen Ecken die ganze Gegend zugeschissen wird. Das leuchtet mir ein und bei sowas mache ich eigentlich auch nicht mit. wenn ich mir einen Platz zum Scheissen suche, dann ist er schon so weit abgeschieden, daß mein Haufen dort nicht so sehr stören sollte.
Trotzdem fühle ich mich jetzt irgendwie herausgefordert: da hat man viele großartige Erlebnisse beim Outdoorkacken gesammelt und bekommt dann erklärt, daß man einfach alles komplett falsch macht. Jahrzehntelange Erfahrungen und erprobte Kack-Praktiken werden einfach so als rückständig und ignorant gebrandmarkt.

Auch wenn mir diese fortschrittliche Methode nicht so besonders zusagt, habe ich mir trotzdem vorgenommen, sie bei passender Gelegenheit mal einem ausgiebigen Praxitest zu unterziehen. Meine Wanderausrüstung wurde nun also um ein geeignetes Werkzeug zum Ausheben eines Lochs erweitert. Schon ein bischen störend, aber nicht so schlimm.
Einmal mit dem experimentieren angefangen, hatte ich mir auch gleich noch vorgenommen auf die Taschentücher zu verzichten und mir stattdessen den Hintern mit Blättern abzuwischen. Ein 100% Öko-Schiss sozusagen, damit liegt man ja momentan voll im Trend.
Nachdem ich das Schäufelchen länger als mir lieb war lediglich als Ballast mit mir herumgeschleppt hatte, kam dann irgendwann doch endlich der Zeitpunkt, an dem sie zum Einsatz kommen musste. Ich fing damit an, vereinzelt große Blätter hier und da zu pflücken, bis ich schließlich einen großzügigen Vorrat davon zusammen hatte. Den würde ich vermutlich auch brauchen, denn ich war eher skeptisch was die Säuberungswirkung anbelangte. Jetzt konnte es endlich ab in die Büsche und auf die Suche nach einem geigneten Plätzchen gehen.
Gewohnheitsmäßig steuerte ich auf eine sich zwischen nachwachsenen Kiefern ausbreitende schöne, grüne Moosfläche zu. Das ist immer eine meiner Lieblingsunterlagen und dementsprechend wollte ich mich auch diesmal wieder gleich hier erleichtern. Hosen runter und dann schön abdrücken...
Aber diesmal musste vorher halt noch ein Loch gegraben werden. Das an sich ist schon mal ein kleiner Stimmungstöter und dann ging es auch nicht richtig. Gleich beim ersten Stich stellte ich fest, daß sich unter dem Moos ein dichtes Geflecht aus einer Vielzahl dünner und dickerer Wurzeln befand. Das hatte ich so gar nicht erwartet, denn die Kiefern standen ziemlich licht. Hier mein Loch zu graben erschien mir nicht richtig, da würde ich zuviel kaputt machen... Von wegen Öko, den Haufen einfach draufsetzen wäre wohl weniger schädlich gewesen.
Leicht verstimmt suche ich mir ein neues Plätzchen und werde nach kurzes Suche vor einem Baumstumpf fündig. Einladendes saftiges Moos gab es auch hier, dafür aber keine störenden Würzelchen mehr. Die Vermutung war richtig und so konnte ich mir endlich mein Kackloch graben. Das dauerte ein bischen, denn es sollte ja schießlich tief genug für die erwartende Ladung sein. Als irgendwann auch noch zu viele Steine anfingen zu stören, hörte ich auf. Das sah doch für den Anfang schon mal ganz gut aus. Links neben das Loch steckte ich in bequemen Abstand einen Stock als Papierhalter, auf den ich meinen Blattvorrat deponierte. Perfekt, ein bischen Stil beim Kacken kann nicht schaden.
Nach den ganzen etwas umständlichen und ungewohnten Vorbereitungen kann das Loch jetzt wieder gefüllt werden. Also Hosen runter und dann so richtig schön ...
Ein kleines bischen hinschauen, daß die ungefähre Abladezone stimmt, muss man bei dieser Technik natürlich schon, aber das ist eigentlich kein Problem. Also abgehockt, den Hintern in Position gebracht und dann hintenrum entspannen. Bei den ganzen Vorbereitungen hat sich der vorhandende unmittelbare Drang erstmal verflüchtigt. Aber natürlich veranstalte ich nicht so einen Aufwand um das Loch hinterher ohne Füllung einfach wieder zuzuschütten. Mit ein bischen Drücken geht es dann aber doch. Langsam quillt die zähe Ladung hinten raus, wird länger, zieht sich und reisst dann ins bodenlose fallend ab. Volltreffer. Sofort wächst die zweite Wurst nach wird noch ein gutes Stück länger bevor sie sich, ebenfalls sauber eingelocht, zur ersten gesellt. So, endlich alles ausgeschissen. Gut so !
Das war jetzt mal was anderes, obwohl ich beim Ablegen den Bodenkontakt immer ganz gerne verspüre. Zufrieden greife ich mir ein paar Blätter von meinem Halter und wische mir damit den Hintern. Es geht auch einigermaßen gut und nicht so schlecht wie befürchtet. Trotzdem brauche ich fast den ganzen Vorrat bis ich hintenrum sauber bin. Alles in allem ein interessantes Gefühl, kühl und glatt, daher wohl auch nicht so reinigend. Nachdem ich meinen Haufen begutachtet und ein paar Erinnerungsfotos gemacht habe, stopfe ich die benutzen Blätter ins Loch und schütte es mit der ausgehobenen Erde zu. Gut ausgeschissen bin ich zwar, aber der Anblick dieses kahlen Fleckchens ist doch ein bischen traurig. Da sollte jetzt eigentlich was schönes liegen.
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- Gibt es hier jemanden der Reinsch heißt ?
-Ja, Moment
Das sieht aber auch wirklich verlockend aus.
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So, erstmal schön gekackt. Die weiche Ladung war sehr ordentlich und wurde durch den tiefen Fall ziemlich zusammengestaucht.
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Sieht zwar ein bischen nach Häschen in der Grube aus, der Schiss ist aber rein vegetarischer Natur. Alles 100% Bio und Öko
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Wenns mal etwas mehr sein muss. Das Loch war tief genug um neben meiner Füllung auch den Papierersatz aufnehmen zu können.
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So, der oder die nächste bitte. Papier zum Hinternabwischen hab ich auch noch was übrig gelassen
Grüße, semic
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