Türchen 4

Erfundene Geschichten rund um das große Geschäft bei den Mädels. Hier könnt Ihr Eurer Fantasie freien Lauf lassen!
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bluemoon Verified
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Türchen 4

Beitrag von bluemoon Verified »

4.

Draußen vor dem Stadttor war ein Mietstall. Dort wollte ich mich nach einem Reittier umzusehen. Nicht, dass ich besonders viel Ahnung von Pferden hätte, aber wie schwierig konnte das schon sein? Auf einem umzäumten Platz standen ein paar von den Viechern gelangweilt herum. Sie schienen mir stark und zuverlässig, waren aber für meinen Geschmack etwas zu klein mit unscheinbarem, eher grauem Fell.

„He du!“, rief ich einem der zerlumpten Knechte zu, die gerade Futter in eine Raufe packten. „Habt ihr denn auch größere Pferde? Ich möchte eines kaufen.“ Dem Kerl fiel der Kinnladen herunter und er glotzte mich blöde an. Da war ich wohl an den Dorftrottel geraten. Aber irgendwo musste ja auch sein Boss stecken.
Da zupfte mich Antoine am Ärmel. „Herr …“
„Was ist denn?“, fuhr ich ihn an.
„Herr, das sind keine Pferde, das sind Maultiere.“

Uups! Wie peinlich – wer war hier noch gleich der Dorftrottel?
„Und Herr, wenn ich Euch einen Rat geben darf: Pferde kauft man nicht im Mietstall. Was hier zum Verkauf steht, eignet sich nur noch für den Abdecker.“

Aha. Gut. Da hatte ich mich also perfekt blamiert.
„Und wo sollte ich deiner Meinung nach ein Pferd kaufen, mein neunmal kluger Sohn?“
„Habt Ihr Euch schon mal mit dem Gedanken getragen, es eventuell bei einem Pferdehändler zu versuchen?“
Mir drängte sich der Verdacht auf, dass sich das Bürschchen insgeheim über mich lustig machte.

Ich fragte mich also zu einem Pferdehändler durch.
„Ah, ich sehe schon, Ihr seid ein Kenner!“, begrüßte mich ein sympathischer, seriös aussehender Fachmann. Der schwere Brokat seiner Joppe spannte über einem gewaltigen Bauch. „Für Euch kommt nur das Beste in Frage. Ein erstklassiges Roß, auf das Ihr Euch immer und überall verlassen könnt. Ich bin sicher, ich habe das Passende für Euch, edler Herr. Seht, was sagt Ihr zu diesem prächtigen Rappen dort drüben? Die Weiber werden Euch Kusshände zuwerfen, wenn Ihr auf diesem stolzen Tier in die Stadt reitet.“
Ja, der Mann wusste ganz offensichtlich, was ich suchte!
„Was soll er denn kosten?“, fragte ich wohlwollend.
Er nannte einen Preis, der mir durchaus angemessen schien für solch ein prächtiges Tier.
Aber bevor ich meinen Beutel zücken konnte, mischte sich mein aufdringlicher Begleiter wieder ein.
„Diese alte Mähre wollt Ihr meinem Herrn andrehen? Die Fesseln sind ja entzündet und geschwollen. Und seht Euch bloß das Rückgrat an: Das hängt über eine Elle durch! Wenn mein Herr aufsitzt, bricht es unter ihm zusammen. Man sollte Euch wegen Wucherei anzeigen!“
Ich wollte Antoine schon wegen seiner Unverschämtheit zurechtweisen, als mir der Pferdehändler verlegen zuvor kam: „Ach, junger Mann, das war doch nur ein Scherz. Ich konnte ja nicht wissen …“

Also doch besser erst mal abwarten …
Antoine beschimpfte den Kerl unflätig und putzte jedes Pferd herunter, das dieser vorschlug. Schließlich standen noch zwei zur engeren Wahl, die einen zuverlässigen und ruhigen Eindruck machten, in meinen Augen aber etwas langweilig aussahen.
Dann verhandelte der Jüngling den Preis.
Er feilschte, dass jeder noch so geizigen oberschwäbischen Bäuerin die Tränen gekommen wären.
Endlich nickte der Händler schicksalsergeben.
„Welches wollt Ihr nehmen?“, fragte er matt.
„Ich kaufe beide Rösser“, entschied ich mich spontan.
Der Pferdehändler blickte nun nicht mehr ganz so griesgrämig drein, wie noch zuvor, aber Antoine schäumte.
Ich zahlte und vereinbarte, dass die Tiere am nächsten Morgen gesattelt und aufgezäumt bereitstehen sollten.

Kaum waren wir außer Hörweite, platzte Antoine der Kragen. „Warum habt Ihr mir nicht gesagt, dass Ihr beide wollt? Ich hätte einen noch besseren Preis aushandeln können!“
„Lass gut sein“, grinste ich, „der Kauf war trotzdem für mich kein Nachteil. Jetzt lass uns noch ein paar Besorgungen machen, damit wir morgen zeitig aufbrechen können. Und dann feiern wir den Kauf und unsere Kameradschaft.“
„Das heißt“, stammelte er, „das heißt, ich darf doch mit?“
„Sieht so aus, als könnte ich ohne dich nicht mal Kartoffeln kaufen“, brummelte ich.
Er stieß einen Jubelschrei aus. Dann fragte er: „Herr, was sind ‚Kartoffeln‘?“
„Vergiss es“, seufzte ich.

Wir deckten uns mit Kleidung, Proviant, einer Zeltplane und allem Krimskrams ein, den wir für die Reise benötigen würden.
Nach einem Mittags-Imbiss mit ofenwarmen Pasteten, die wir an einer der zahlreichen Garküchen erstanden, schleppte ich meinen frischgebackenen Knappen in eine der besseren Badestuben der Stadt. Von früheren Besuchen wusste ich, dass der Bader großen Wert auf Sauberkeit legte und sogar für jeden Gast frisches Wasser erhitzte.
Antoine zierte sich, seine Klamotten auszuziehen und in den Badezuber zu steigen. Erst als ich für jeden von uns einen eigenen Bottich bestellte, willigte er zögernd ein.
„Ich rechne mit mindestens zehn Reisetagen bis Straßburg“, sagte ich, „also genieße noch mal die Annehmlichkeiten eines ausgiebigen Bades!“
Ein schneller Bote könnte die Strecke natürlich auch an zwei bis drei Tagen schaffen, aber was sollten wir uns abhetzen?
Bis ich mich entkleidet hatte und in den angenehm gewärmten Baderaum hinüberging, saß mein Knappe schon bis zum Hals im dampfenden Zuber. Über dem Schaum ragte sein feuerroter Schopf hervor.
Zwei wohl gebaute Hübschlerinnen begannen, uns mit großen Wurzelbürsten den Rücken abzuschrubben. Da das Wasser dabei in alle Richtungen spritzte, hatten sie praktischerweise ihre Kleidung ebenfalls abgelegt. Als Antoines Bademagd Anstalten machte, zu ihm in den Bottich zu steigen, zeterte und protestierte er lautstark. Kurzer Hand griff sie ihm zwischen die Beine – und stutzte überrascht.
„Kann es sein, dass Euer Knappe noch Jungfrau ist, Herr von der Grün?“, fragte sie anzüglich. Antoine starrte mit feuerrotem Kopf verlegen an die Decke.
Ich lachte, als sie sich auf seinen Schoß setzte und ihn spielerisch in die Brustwarzen biss. „Nun, mein Knappe, wenn du wirklich noch unschuldig bist, ist dies eine gute Gelegenheit, das umgehend zu ändern.“
Finster blitzten seine Augen zu mir herüber, bevor er gieksend, keuchend und schließlich stöhnend auf die Bemühungen der Magd reagierte.

Die Hübschlerin, die sich um mich kümmerte, war etwas üppiger gebaut als Antoines. Das Wasser floss über den Wannenrand, als sie zu mir hinein stieg und mich nach allen Regeln der Kunst verwöhnte. Entspannt genoss ich ihre erfahrenen Hände.
Benutzer 2042 gelöscht

Re: Türchen 4

Beitrag von Benutzer 2042 gelöscht »

Ja, ja, der kleine "Antoine" . . . hat's ins sich, was?

Oh, ich find das echt liebenswert beschrieben. Nein, echt wahr!
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