Vor einigen Jahren habe ich einige Wochen die Südinsel Neuseelands erkundet. Ich war mit einem Minicamper unterwegs – so ein umgebauter Minivan, der lediglich eine Liegefläche und ein wenig Stauraum, aber keine Nasszelle bietet.
Eines Tages war ich war auf einer einsamen Landstraße unterwegs, die keine Parkplätze und – von einigen Feldwegen abgesehen – keine Nebenstraßen hatte. Es war eine einsame Gegend, seit einer halben Stunde war mir kein Wagen entgegen gekommen oder hatte mich überholt (ich war langsam unterwegs, da ich die Landschaft genießen und zuweilen ein paar Fotos machen wollte). Schließlich wurde der Druck so stark, dass ich auf einer Brücke über einen Fluss anhielt. Ich schoss noch ein paar Bilder von der Landschaft, dann trat ich ans Brückengeländer und erleichterte mich. Ich hatte kaum die Hose wieder geschlossen, als drei Autos auf die Brücke. Der erste Wagen hielt neben mir, der Fahrer rief mir zu, dass ich noch ein Stück weiterfahren solle – die Straße würde nun bergauf führen , in wenigen Minuten würde ich einen Aussichtspunkt erreichen, von dem aus ich einen wunderbaren Ausblick hätte, Die Kamera, die ich noch über der Schulter hängen hatte, hatte scheinbar von dem tatsächlichen Grund meines Halts abgelenkt.
Als die drei Wagen wieder weg waren, ertönte erneut Motorengebrumm, das schnell lauter wurde. Kurz darauf kam ein Jetboot den Fluss hinauf – zum Glück stand ich nicht gerade jetzt am Geländer…
An einem anderen Tag war ich auf dem Weg nach Queenstown und machte mal wieder einen meiner Fotostopps, wanderte einen kleinen Hügel hinauf und stellte irgendwann fest, dass meine Blase mal wieder prall gefüllt war. Ein kurzer Blick hinunter auf den Parkplatz und die Straße – beide leer. Den Blick ins Tal und auf einen kleinen, malerischen See gerichtet, ließ ich es breitbeinig dastehend einfach den Hügel hinunter laufen. Da die Sonne schon recht tief stand, warfen mein Strahl und ich einen langen Schatten. Leider war meine Speicherkarte voll, so dass ich von diesem eindrucksvollen Schattenspiel kein Bild machen konnte.
Während eines Urlaubs in Australien war ich einige Tage alleine mit einem Mietwagen unterwegs. An einem sonnigen Tag machte ich mittags Pause an einem Strand bei Bunbury Ich verspürte einen leichten Blasendruck, entschied mich aber gegen die Toilette des Restaurants, in dem ich mein Mittagessen eingenommen hatte. Ich machte einen längeren Spaziergang am Strand, lief barfuß durchs Wasser und genoss den herrlichen Tag. Irgendwann merkte ich, dass der Blasendruck ins zunahm. Da recht viele Leute am Strand waren und es nicht wirklich Sichtschutz gab beschloss ich zum Parkplatz zurück zu gehen und doch noch die Restauranttoilette aufzusuchen.
Ich hatte allerdings die Strecke unterschätzt, der Druck wurde unerträglich. Ich bog schließlich vom Stand ab in die Dünen und öffnete, kaum, dass ich aus dem direkten Sichtbereich des Strands war, meine Hose, als ich Stimmen hörte. Kaum, dass ich den Gürtel wieder geschlossen hatte, kam eine Familie mit zwei Kindern bepackt mich Taschen und Körben an mir vorbei und ging in Richtung Strand. Um sicherzugehen, dass nicht noch mehr Leute vorbeikommen, ging ich ein Stück weiter und kam nach wenigen Metern an einen Steg, der parallel zum Stand durch die Dünen führte. Sehen konnte ich dort niemanden, doch da der Steg in beide Richtungen nur wenige Meter weit einsehbar war, ging ich ihn ein wenig entlang und bog dann bei nächster Gelegenheit wieder in die Dünen ab. Inzwischen war der Druck in ein Schmerzgefühl übergegangen, so dass ich ohne Rücksicht auf Verluste und potenzielle Beobachter die Wurzeln einiger Bündel Strandhafer freispülte. Als ich fertig war, schon ich ein wenig trockenen Sand über die nasse Mulde und ging dann wieder zum Steg zurück – nur um nach wenigen Metern festzustellen, dass ich schon fast wieder am Parkplatz und damit auch an einer Toilette war… so ein Pech
