Das wird eine längere Geschichte. Wer nur das Erlebnis lesen will, springt bis Kapitel III nach unten. Ich persönlich mag lieber Geschichten, in die sich mäandernd um ein Thema herum aufbauen. Deswegen schreibe ich zu meinen Erlebnissen gerne dazu, wie sie entstanden sind.
Die Schubkarre
Manchmal gibt es so Tage, an denen erwartet man gar nichts und bekommt dann mehr als man sich je erträumt hätte.
I. Die gefährliche Idee
Als ich in meinen Zwanzigern war, hatte ich mir immer gewünscht, mal an den (frischen) Urin einer Frau zu kommen. Das Internet gab es zwar schon, nicht aber die einschlägigen Portale dafür. Und so verbrachte ich Tage und Nächte damit, mir zu überlegen, wie ich denn eine Frau dazu bringen könnte, in ein Behältnis zu pinkeln. Naheliegend war natürlich, einen Becher in ein Klo zu werfen und zu hoffen, dass darin ein paar Spritzer Pipi landen. Ich überlegte, ob ich nicht auch einfach an der Spülung herumschrauben könnte, sodass das gelbe Gold einfach in der Toilette stehen bliebe. Das waren ganz nette Ideen, aber irgendwie hatten sie schnell ihren Reiz verloren. Ehe ich den Mut fasste, sie umzusetzen, langweilten sie mich schon wieder. Ich fand es übergriffig, die Spülung zu manipulieren. Natürlich kannte ich das von mir selbst, dass es mir recht egal war, wenn beim Pissoir die Spülung nicht ging (gerade diese modernen Näherungssensoren sind ja nicht der Inbegriff der Zuverlässigkeit). Doch nur weil mir das nichts ausmachte, hieß es ja noch lange nicht, dass es niemandem etwas ausmachte, wenn die Spülung versagt. Zumindest ein Gefühl des Unbehagens musste ich einkalkulieren und das war mehr als ich anderen für meine Vorliebe zumuten wollte. Nein, da musste es etwas besseres, aufregenderes, verdorbeneres geben… nur was?!
Wie wäre es, wenn ich abends durch die Uni ginge und heimlich in den Toiletten nachsehe, ob jemand nicht gespült hat?
Diese Idee gefiel mir. Sie hatte gleich zwei Trigger in sich. Einerseits natürlich das verbotene Element, als Mann die Damentoilette zu besuchen mit dem Risiko, erwischt zu werden. Andererseits - und das faszinierte mich viel mehr - wäre so ein Fund nicht auch irgendwie der Ausdruck davon, dass diejenige es möglicherweise sogar wollte, dass ihre Pisse gesehen wird? Oder dass sie absichtlich nicht gespült hat, um einem eigenen Kink nachzugehen? Etwas Verruchtes zu tun? Im weitesten Sinne also entweder eine eigene Phantasie zu befriedigen oder um mit anderen Menschen über den Umweg ihrer Notdurft in Kontakt zu treten.
Wow, ja, diese Phantasie gefiel mir gut. Ich hatte sie lange und oft nachts vor dem Einschlafen im Kopf und nicht selten war es diese Vorstellung, die das Einschlafen verhinderte.
Als ich die Phantasie einmal in die Tat umgesetzt habe, war das Ergebnis ganz anders als in meiner Phantasie: Nach einem langen Unitag mit vielen Vorlesungen schlich ich mich nämlich auf die Damentoilette und öffnete die Tür zu jeder der 10 Kabinen mit einer Mischung aus freudiger Erwartung und gespannter Neigierde. Was fand ich vor? Nichts, gar nichts. Jede Schüssel war gespült, das schlimmste waren ein leerer Toilettenpapierhalter und eine umgekippte Klobürste. Dass Frauen die größeren Ferkel seien, konnte ich so nicht bestätigen. Doch wenn es nach dem Tag mit den meisten Vorlesungen und Seminaren hier noch so aussah, wie viel wegiger arg mag es dann an den anderen Tagen ausgesehen haben? Kam mir vielleicht die Putzkolonne zuvor? Nein, auf dem Reinigungsnachweis war klipp und klar zu sehen, dass hier immer morgens zwischen 5 und 6 Uhr reinegemacht wurde, niemals während des laufenden Unibetriebs und auch nicht abends.
Vielleicht hätte ich in einem anderen Teil der Uni mehr Glück? Also ab zu den Juristinnen ein Stockwerk höher. Das selbe Bild: 10 Kabinen, fünf auf jeder Seite. Rote Kabinen statt grüne, ebenfalls weiß gekachelter Boden, vier Waschbecken mit Papiertüchern zum Abtrocknen. Hier merkte man den Sparzwang: es waren die billigen aus grauem Recyclingpapier. Sie erfüllen ihren Zweck, reißen aber schnell und sind auch nicht besonders angenehm auf der Haut. Mit derselben Mischung aus Vorfreude und gespannter Erwartung habe ich wieder jede Kabine geöffnet. Aber auch hier komplette Fehlanzeige. Hier war es genau so sauber wie ein Stockwerk tiefer. Nur die Graffitis an den Klowänden waren andere. Während die Juristinnen eher über ihre Profs herzogen, waren sie ein Stockwerk tiefer stärker politisch motiviert. Vielleicht sollte ich meine Doktorarbeit darüber schreiben, wie Studiengang und Toilettenpoesie zusammenhängen… Dann hätte ich einen guten Grund, ganz legal und selbstverständlich nur im Interesse der Wissenschaft regelmäßig gewisse stille Örtchen aufzusuchen. Doch das Thema meiner Doktorarbeit war lange gewählt und hatte mit dem, was mich privat reizte recht wenig zu tun. Enttäuscht verlies ich das Gebäude meiner Uni und stieg hinab zur U-Bahn, die gleich kam und mich nach Hause bringen sollte. Normalerweise nutze ich die 20 Minuten Fahrt, um meine Notizen zu ordnen und Gedanken aufzuschreiben, welche Bücher, welche Studien ich als Nächstes lesen sollte, um meinem Zoel näher zu kommen. Daran war diesmal nicht zu denken. Ich war aufgewühlt. Es war ein Gefühl von Stolz, meine Phanatasie umgesetzt zu haben gemischt mit Enttäuschung, nicht das vorgefunden zu haben, was ich mir soviele Male zuvor in den grellsten Farben (meistens natürlich gelb) ausgemalt hatte.
Je näher ich meinem Zuhause kam, desto mehr stellte ich mir die Frage, wie oft ich wohl solche Abende wiederholen müsste, bis ich den erwünschten Erfolg hätte. Zweimal? Zehnmal? Fünzigmal? Und mit jedem Mal ging die Gefahr einher, dabei erwischt zu werden. Und so mischte sich ein neues Gefühl in meine Gedankenwelt: Angst. Eine immer stärker werdende, fast an Panik grenzende Angst. Ein nagendes Gefühl eines schlechten Gewissens, ein rasendes Gefühl von Schuld, obwohl ich eigentlich nichts schlimmes gemacht hatte. Klar, ich war auf der Damentoilette, aber ich habe weder jemanden bespannt, belauscht oder gar bedrängt. Nicht einmal gesehen hatte mich jemand, soweit ich das beurteilen konnte. War es das wert? Sicher, es war eine große und anonyme Uni, aber auch eine Uni, in der die Dozenten und -innen gut vernetzt waren. Wüsste es eine Person, wüssten es alle. Meinen Traum von Doktortitel könnte ich mir auch in die Haare schmieren, sollte ich bei den Besuchen auf den Toiletten erwischt werden. Natürlich könnte ich lügen: falsche Tür, plötzlicher Durchfall, Seife auf dem Herrenklo alle, auf der Suche nach meiner Freundin oder Frau im falschen Körper… überzeugend vorgebracht windet man sich damit sicher aus so mancher Kalamität heraus. Und doch bleibt immer ein wenig an einem hängen. Und dumm war meine Doktormutter nun wirklich nicht. So manches mal überraschte sie mich mit Gedankengängen, von denen ich gar nicht ahnte, dass sie überhaupt möglich sind. Nicht ausgeschlossen, dass sie eins und eins zusammenzählen würde, wenn sie irgendwie davon erführe. Am Ende wäre sie es noch, die mich auf „ihrer“ Toilette erwischte. Nein, was ich da tat, war Wahnsinn. Sicher, in der Phantasie war es ein aufregender und fesselnder Wahnsinn, doch in der Realität war es auch ein gefährlicher Wahnsinn. Erwischt von den falschen Personen wäre mein Ruf an der Uni und meine Karriere im Arsch. Die Tage in den Bibliotheken, die Wochen im Labor und die vielen privat finanzierten Forschungsreisen - alles umsonst. Die jahrelange Arbeit wäre schneller wertlos als die Dauer eines Spülvorganges. Ich muss verrückt gewesen sein, meine Sehnsucht an dem Ort auszuleben, von dem mein berufliches Wohl und Wehe abhing. Bei aller Faszination, war es das nicht wert und ich konnte von Glück sagen, dass nichts passiert ist.
Trotzdem ließ mich mein Wunsch, irgendwie an die flüssigen Hinterlassenschaften von Frauen zu kommen nie wirklich los. Batürlich hatte ich Freundinnen und Affären, aber entweder fanden sie meine Vorliebe befremdlich oder hielten es ohnehin für einen geschmacklosen Scherz, wenn ich fragte, ob sie für mich in ein Glas pibkwln würden. Überdies langweilte mich auch das Gefühl, dass sie es für mich machte. Ich wollte ja, dass sie selbst auf die Idee kam, nicht zu spülen oder in irgendein Gefäß zu pinkeln. Und ich wollte derjenige sein, der es findet. Auf keinen Fall wollte ich derjenige sein, der es sich erbettelt.
Die Idee, mich sozusagen am natürlichen Ort des Geschehens, also der Toilette zu bedienen war gestorben. Natürlich hätte ich auch auf einer Autobahnraststätte oder in einem öffentlichen Klo auf die Jadg gehen können, doch erstens hatte ich zu jener Zeit kein Auto und zweitens waren mir die öffentlichen Toiletten in meiner Unistadt bekannt: entweder total verdreckt und mit Junkies bevölkert oder so neumodisch, dass die Spülung automatisch betätigt wurde, wenn man die Kabine verlies. Ich hatte ohnehin eine bessere Idee entwickelt.
II. Der Strandschuh
Es gab am Rande eines natürlichen Sees etwas außerhalb ein großes Neubaugebiet. Die meisten Häuscheb waren schon fertig gestellt und bezogen. Nur die letzte Reihe war nach wie vor eine Baugrube. Hier sollten teure Luxusvillrn entstehen. Zur Straße hin hatten einen kleinen Vorgarten, nach hinten hinaus einen großen Garten. Dahinter kam etwa ein 100 Meter breiter mit Laubbäumen bewachsener Auwald und darin eingebettet immer wieder sandige Uferabschnitte zum Baden. Es war der perfekte Platz für wilde Parties. Ein großes Wohnheim für Studierende war ebenfalls Teil der Neubausiedlung, durch die Baugruben war mit Beschwerden wegen Lärmbelästigung nicht zu rechnen und ein naher Supermarkt versorgte die Feiernden mit Bier, Grillwürstchen und natürlich noch mehr Bier.
Es war auch der ideale Ort für mich. Da ich selbst in besagten Wohnheim lebte, wusste ich, dass dort hauptsächlich Studierende einer anderen Uni (es gab 2 in der Stadt) wohnten. Die nötige Distanz zu meinem sonstigen Umfeld war also vorhanden. Selbst wenn es schief ginge und ich erwischt würde, hätte ich nicht gleich die drastischsten Konsequenzen zu fürchten. Gleichzeitig war der See ja meine Nachbarschaft. Wo, wenn nicht dort würde man mich treffen? Jedenfalls war es sehr viel plausibler, wenn mich jemand am See sehen würde als auf der Damentoilette. Dass es dort keine WC-Anlageb gab, erklärt sich von selbst. Und so bildeten sich im Laufe des Sommers natürliche Stille Örtchen heraus. Gut erkennbar an den vergammelnden Taschentüchern und - wenn der Regen länger ausblieb - dem stechenden Geruch. Natürlich versickerte, was auch immer auf dem Boden landete zu schnell, als dass ich die Ernte einbringen konnte. Doch es ging mir ja ohnehin auch darum, nicht einfach nur irgendwelche Pisse abzustauben, sondern auch darum, dass sie auf eine kleine kinky Art und Weise in einem Gefäß landen sollte.
Ich probierte also aus, welches Gefäß die Damen am See bevorzugten, um ihr Geschäft zu verrichten. Meine ersten Versuche tätigte ich mit einem alten Baueimer, wie man ihn hier öfter im Gebüsch fand. Doch Fehlanzeige, der Eimer wurde weder von Frauen noch von Männern angenommen. Dreimal stellte ich ihn aus und sah nach mehreren Stunden nach, ob Flüssigkeit darin gelandet wäre. Immer war er trocken, nur einmal lag ein Taschentuch darin. Ob das absichtlich darin gelandet war oder nur aus Unachtsamkeit dort seine vorletzte Ruhe gefunden hat, kann ich nicht sagen. Meine Vermutung war, dass der Eimer wohl einfach zu hoch ist, um bequem zu Hocken und reinzupinkeln. Aber es gab ja noch andere Möglichkeiten. Als Nächstes versuchte ich es mit Biergläsern. Von einem Ausflug nach München hatte ich einen Maßkrug als Andenken mitgebracht. Benutzt habe ich ihn nie, doch ich fand, dass er genau richtig sei, um eine andere gelbe Flüssigkeit als Bier aufzufangen. Also legte ich bei nächster Gelegenheit diesen Bierkrug aus. Es dauerte nicht lange, und er war verschwunden. Scheinbar hatte er für den oder die Finderin einen gewissen Sammlerwert, sodass er seine eigentliche Bestimmung nicht erfüllte und wahrscheinlich heute noch in irgendeinem Regal verstaubt. Ich hatte wieder etwas gelernt: zu exotisch dürfen die Gefäße nicht sein. Also probierte ich als Nächstes normale Biergläser, wie es sie in jeder Kneipe gibt und von denen vermutlich jeder mehrere zuhause stehen hat. Diese wurden nicht aufgesammelt, aber sie hatten einen anderen Nachteil. Während so ein Maßkrug recht stabil ist, bricht ein Bierglas schnell unter dem Gewicht eines unbedachten Trittes. Das wurde mir schnell bewusst, als ich nachsehen wollte, ob sich das Glas auf wundersame Weise gefüllt hätte: nur noch Scherben waren übrig. Nein, Biergläser schienen mir auch ungeeignet zu sein. Erstens wollte ich die Umwelt nicht noch mehr verschmutzen als sie es ohnehin war, zweitens hatte ich aber auch Angst, dass jemand mit Sandalen oder gar barfuß auf meine Pipifalle treten könnte. Verletzen sollte sich niemand! Beim Pornokucken kam mir dann die Erleuchtung. Klar, ein Schuh wäre perfekt! Wenn sich die Frauen in Pornos einen High Heel in den Strahl halten und mit dem aufgefangen Inhalt sich selbst oder ihre Filmpartner einen kleinen Schluck gönnen, müsste das doch auch bei mir funktionieren.
Natürlich kam ein High Heel nicht in Frage. Ich hatte logischerweise keinen zur Hand und konnte auch auf eBay keinen günstig erwerben. Aber wer braucht schon Heels, wenn es ohnehin auf die inneren Werte ankommt? So bestellte ich ein paar Ballerinas, Größe 39, schwarz und schon recht abgetragen. Das war mir gerade recht, denn zum einen waren sie günstig, zum anderen waren sie wirklich reif für den Müll. Niemand würde also Verdacht schöpfen, wenn sie wie Müll in der Landschaft herumliegen. Allerdings stand auch in ihnen niemals Urin. Feucht waren sie zwar das ein oder andere Mal, aber ob das von Tau oder von Pisse käme, wusste ich selbst nicht. Ich machte also einen Feldversuch und schüttete in heimischen Bad einen knappen halben Liter Wasser in einen der Ballerinas. Schnell begann das Wasser an den Nähten herauszuperlen. Nur zu schnell war der Schuh innen leer und mein Bad nass. Nun, ich hatte damit gerechnet, dass gewisse Verluste eintreten, doch dass es so schnell ginge, das war mir doch suspekt. Und ein bisschen Zeit brauchte ich ja: erstens wollte ich sicher sein, dass in meinem Schuh nicht der Urin eines Kerls gelandet war. Also musste ich von der Entfernung aus sehen, wer hinter dem Busch verschwand, um dann jedes Mal zu kontrollieren, ob etwas im Schuh gelandet wäre. Das brauchte seine Zeit, denn ich wollte einen gehörigen Anstandsabstand halten. Mir ging es vor allem darum, niemanden zu bespannen oder zu bedrängen. Und selbst wenn etwas im Schuh gelandet sein mochte, wäre bis ich dort ankomme, nicht mehr viel übrig. Zudem fand ich die Ballerinas eigentlich eklig. Dadurch, dass sie so abgetragen waren, müffelten sie etwas und es wäre doch dumm, goldenen Saft mit dreckigen Gefäßen aufzufangen.
Also besorgte ich als Nächstes alte Gummustiefel. Auch diese waren abgelatscht, aber ich konnte das Futter entfernen. Den Schaft habe ich abgeschnitten, so dass nur noch das Fußteil übrig war und sie so ähnlich wie Chelsea Boots aussahen. Das war nötig, denn ich hatte ja gelernt, dass zu hohe Gefäße allerhöchstens Stehpinkler, also Männer, dazu verleiten, ihr Geschäft hinein zu verrichten.
Dass ich den Schaft abschneiden musste, fand ich gar nicht mal schlimm. Denn jetzt hatte ich einen Stiefeleest, der nicht nur kaputt aussah, sondern tatsächlich kaputt war. Und ich hatte ein Behältnis, welches absolut dicht und innen auch tadellos sauber war. Natürlich schmiere ich draußen ein bisschen Erden drauf, um den Anschein eines alten Stücks Müll zu erwecken, über das sich niemand wundert, wenn er es im Gestrüpp findet.
Und sagte man nicht, man möchte jemandem aus Rache in die Schuhe pinkeln? Wären diese beiden Stiefel nicht wie gemacht dafür, in so mancher Frau die Lust an einer kleinen Ferkelei zu wecken, ohne dass sie dafür Konsequenzen fürchten müsste? Ich redete mir allerhand ein und freute mich auf das nächste Wochenende, an dem ich meine beiden Pipisammler erstmals auslegen würde. Natürlich konnte ich sie nicht an die Stelle legen, an der der meiste Betrieb war. Den Akt selbst sollten die Frauen natürlich völlig unbeobachtet vollziehen können. Es würde reichen, wenn ich beobachte, wer in Busch verschwindet und ob danach etwas für mich bereit liegt. Doch würde ich das zu offensichtlich tun und ebenfalls alle drei Minuten im Busch verschwinden, könnte ich mir genausogut eine Warnweste anziehen und ein Schild mit der Aufschrift „bin pervers“ um den Hals hängen.
Ich musste meine beiden Angebote an die geneigte Pinklerin also tiefer im Gebüsch verstecken, so dass ich auch ungesehen häufiger kontrollieren konnte. Allerdings hatte das den Preis, dass viel weniger potentielle Spenderinnen mein Angebot an die geneigte Damenwelt überhaupt fanden. Und zu oft hatten diejenigen, die es taten, kein Interesse es auch anzunehmen oder waren ohnehin nicht so tief in den Busch gestiegen, um nur zu pinkeln. So dauerte es viele Wochen, ehe ich doch einmal Glück hatte und weder ein Mann meinen Schuh missverstanden hat, noch eine Frau das Angebot nicht verstand, sondern tatsächlich eine junge Frau mir das hinterließ, was ich los so sehnlichst gewünscht habe. Mein Herz schlug wie verrückt, als ich den recht gut gefüllten Stiefel, der auch die Wärme der Füllung angenommen hatte, in meine mitgebrachte Kunststoffflasche umfüllte.
Doch meine Euphorie blieb nicht lange. Statt gelb-goldig war der Urin klar, fast wie Wasser. Er roch auch kein bisschen nach Urin, sondern schien einfach nur lauwarmes Teewasser zu sein. Der Alkohol mag enthemmen und wesentlich dazu beigetragen haben, dass die Frau meinen Schuh befüllte. Nur leider wirkt er auch entwässernd und ist daher nicht nur Gift für die Leber, sondern auch Gift für den Liebhaber schöner gelber Pisse.
Diese Episode wiederholte sich im Laufe der Sommermonate viermal. Jedes Mal war ich mit den tollsten Hoffnungen kurz vor dem Herzinfarkt, bis ich wieder merkte, dass der Alkohol mir meinen Erfolg streitig gemacht hat.
Je häufiger ich enttäuscht wurde, desto mehr wurde mir klar, dass ich vor allem viel Lebenszeit für eine Idee gegeben habe, die wohl niemals eintritt. Immer seltener ging ich mit meinen Stiefelurinalen an den See. Inzwischen hatte ich auch eine Freundin gefunden, die meine Vorliebe zwar nicht teilte, aber doch duldete, dass ich ihr gelegentlich auf die Toilette folge. Dabei fehlte zwar das Gefühl des „sie will es doch auch“, aber es war wunderbar intim, es war zeitsparend und es war frei von jeder Gefahr, erwischt zu werden und den öffentlichen Euf zu ruinieren. Denn inzwischen hatte ich meine Doktorarbeit beendet und stand gelegentlich in der Öffentlichkeit als Experte für… nun, das möchte ich lieber nicht sagen. Bald darauf verließ ich meine Unistadt und zog in eine andere Stadt, in der derartige Lokalitäten komplett fehlen und so schloss sich das Kapitel Pisse von fremden Frauen für mich.
III. Der letzte Sommertag
Eine meiner vielen beruflichen Reisen führte mich zurück in die Stadt meiner Alma Mater. Weil ich alte Bekannte und Freunde treffen wollte, hängte ich gleich nich eine Woche dran und verbrachte die Abende in den alten Bars und Kneipen, die Tage gerne im nahen Umlsnd, das als Wanderparadies bekannt ist. Doch für den Dienstag war untypisch für die Jahreszeit noch einmal ein Sommertag mit Sonne pur, fast 30 Grad und null Prozent Regenwahrscheinlichkeit gemeldet. So beschloss ich, statt zu wandern, lieber an den oben beschriebenen See zu fahren und ein letztes Mal Sonne zu tanken, bevor der Herbst und dann auch bald der Winter endgültig Einzug halten würden. Natürlich erinnerte ich mich an die vielen Stunden, die ich hier vergeblich auf ein goldgelbes Geschenk wartete. Der Zweck meines Kommens heute, war auch goldgelb, allerdings nicht flüssig, sondern in Form von Sonnenstrahlen. Die Villen waren inzwischen fertig gebaut und von dem alten Charme der illegalen Raves und Parties war wenig geblieben. Doch laut Internet konnte man hier immer noch wunderbar baden. Ich parkte also mein Auto in der ersten Reihe, griff meine Badesachen und machte mich auf den Weg zum Ufer durch den immer noch urigen Auwald.
Auf halbem Wege vernahm ich ein Rascheln im Gebüsch und drehte meinen Kopf unwillkürlich in die Richtung des Geräusches und sah, wie eine junge Frau, brünett und im Bikini, hinter einem Baum verschwand und auf der anderen Seite wieder auftauchte. Ich merkte mir die Stelle, was relativ einfach war. Denn die Gärtner der Villen schienen ihre Grünabfälle gerne hier zu entsorgen. Vermutlich deshalb stand im Wald versteckt, aber doch vom Pfad aus sichtbar, eine Schubkarre. Genau dahinter war die Frau in Deckung gegangen. Ich wartete also einige Minuten, bis ich sicher war, dass sie, was auch immer sie machte, abgeschlossen hat und wieder am Strand lag. Ich steuerte auf die Schubkarre zu und sah schon von weitem einen weißen Wegweiser hervorblitzen. Vermutlich hatte sie hinter der Schubkarre Deckung gesucht und gepinkelt. Das musste ich mir näher ansehen! Ich traute meinen Augen kaum. Das Papier unter der Schubkarre war eindeutig frisch, noch kein Stäubchen lag darauf. Doch viel interessanter war die Schubkarre: in ihr stand eine Gelbe Flüssigkeit. Da die Schubkarre leicht schief stand, sah man auch, dass hier etwas hinuntergelaufen sein musste. Ich tauchte meinen Finger ein. Es war warm und schmeckte sehr salzig.
Die Schubkarre
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Die Schubkarre
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Zuletzt geändert von Dreckspatz am 27 Sep 2024, 15:39, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Die Schubkarre
Entschuldigt die Tippfehler und Kommafehler. Ich werde das mit etwas Abstand Korrektur lesen und so manchen holprigen Satz noch verbessern. Aus naheliegenden Gründen kann ich das schlecht meine Sekretärin tun lassen und da ich aktuell wieder unterwegs bin, fehlt mir die Muße, den Text noch einmal in Ruhe anzusehen - andererseits musste er langsam mal raus, bevor die Erinnerung zu sehr verblasst
Zuletzt geändert von Dreckspatz am 26 Sep 2024, 21:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Schubkarre
Hallöchen,
Es ist so schön zu sehen, dass es auch noch andere aktive kreative Schreiberlinge in diesem Forum gibt. Ich habe deine Geschichte aufmerksam gelesen und ich liebe den Spannungsbogen, den du aufgebaut hast. Auch die permanent präsente Sehnsucht, die du mit dem Text transportierst, liest sich wunderschön.
Insbesondere wie du im ersten Teil das Gefühl beschreibst, etwas verbotenes zu tun, hat mich sehr angesprochen. Ich hatte einmal eine komplett anders motivierte, jedoch im Resultat relativ ähnliche Situation
Auch das abrupte Ende deiner Erzählung ist ein wundervolles stilistisches Mittel. Wo Lesende jetzt explizite Schilderungen erwarten würden, was du mit deinem glücklichen Fund anstellst, endet die Erzählung und überlässt herzhaft erfrischend solches der Fantasie.
Sehr würde ich mich auch über Feedback zu meinen Geschichten freuen. Diese gebe ich übrigens immer meiner Frau zum Korrekturlesen.
Lieben Gruß
BeQueened
Es ist so schön zu sehen, dass es auch noch andere aktive kreative Schreiberlinge in diesem Forum gibt. Ich habe deine Geschichte aufmerksam gelesen und ich liebe den Spannungsbogen, den du aufgebaut hast. Auch die permanent präsente Sehnsucht, die du mit dem Text transportierst, liest sich wunderschön.
Insbesondere wie du im ersten Teil das Gefühl beschreibst, etwas verbotenes zu tun, hat mich sehr angesprochen. Ich hatte einmal eine komplett anders motivierte, jedoch im Resultat relativ ähnliche Situation
Auch das abrupte Ende deiner Erzählung ist ein wundervolles stilistisches Mittel. Wo Lesende jetzt explizite Schilderungen erwarten würden, was du mit deinem glücklichen Fund anstellst, endet die Erzählung und überlässt herzhaft erfrischend solches der Fantasie.
Sehr würde ich mich auch über Feedback zu meinen Geschichten freuen. Diese gebe ich übrigens immer meiner Frau zum Korrekturlesen.
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Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht sehn.
Matthias Claudius
Er ist nur halb zu sehen
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So sind wohl manche Sachen,
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Re: Die Schubkarre
Was für eine irre und fesselnde Geschichte- vielen Dank dafür!
Kann das beschriebene bestens nachvollziehen- mir gings genau so, nur eben in der festeren Konsistenz...
Kann das beschriebene bestens nachvollziehen- mir gings genau so, nur eben in der festeren Konsistenz...

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Re: Die Schubkarre
Danke für das Lob, freut mich sehr! Ich habe gerade niemanden, der es für mich korrigieren könnte. Das macht aber nichts. Mit etwas Abstand fallen mir meine eigenen Fehler auch immer aufBeQueened001 hat geschrieben: ↑26 Sep 2024, 17:36
Sehr würde ich mich auch über Feedback zu meinen Geschichten freuen. Diese gebe ich übrigens immer meiner Frau zum Korrekturlesen.
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BeQueened

Ich habe bisher soweit ich mich erinnere noch keine Geschichte von dir gelesen. Sobald sich das ändert, revanchiere ich mich gerne für dein Feedback!
Danke auch dir für das Lob! Die festere Konsistenz habe ich erst später schätzen gelernt und recht schnell festgestellt, dass mir das im Kopf viel besser als in der Realität gefällt. Aber das Prinzip ist wohl das selbe, da hast du völlig recht!WC-Duftfan hat geschrieben: ↑26 Sep 2024, 18:01 Was für eine irre und fesselnde Geschichte- vielen Dank dafür!
Kann das beschriebene bestens nachvollziehen- mir gings genau so, nur eben in der festeren Konsistenz...![]()