Im Aufzug stecken geblieben

Girls beim großen Geschäft, Kacken, Stinker machen. Egal ob dringend oder geplant. Natürlich auch woanders als auf dem Klo ;)
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Sabi_88
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Im Aufzug stecken geblieben

Beitrag von Sabi_88 »

Nachdem ich schon eine Weile hier nichts mehr geschrieben habe, kommt heute ein recht aktuelles Ereignis:

Vor ein paar Tagen bin ich am frühen Abend aus dem Geschäft nach hause gekommen und habe wie immer mein Auto in unserer Tiefgarage abgestellt. Bereits bei der Einfahrt in die Garage sah ich im Rückspiegel, dass direkt hinter mir meine Nachbarin ebenfalls nach hause kam. Marion ist eine Anfang 40-jährige alleinerziehende Mutter mit der ich mich recht gut verstehe und hin und wieder im Hausgang über dies und jenes unterhalte. Als ich mein Auto abgestellt hatte und ausgestiegen war, wartete ich natürlich auf sie, da ihr Parkplatz etwas weiter hinten in der Garage war. Sie kam dann direkt auf mich zugelaufen und wir begrüßten uns herzlich. Bereits auf dem Weg zum Aufzug begann sie mir von ihrem Tag zu erzählen und dass sie sich jetzt freue endlich Feierabend zu haben. Kurz darauf erreichten wir auch schon den Aufzug und es dauerte nur einen kurzen Moment bis sich die Türen öffneten. Marion betrat den Aufzug als erste, ich folgte ihr und drückte auf den Knopf für den fünften Stock, in dem wir beide wohnen.

Die Aufzugtüren schlossen sich und die Kabine setzte sich in Bewegung. Gerade in dem Moment in dem ich begonnen hatte ihr von meinem Arbeitstag zu erzählen ruckelte der Aufzug kurz und er blieb unvermittelt stehen. Da wir in einem Haus aus den späten Siebzigern wohnen ist auch der Aufzug schon in die Jahre gekommen - auch wenn er regelmäßig gewartet wird - und es ist nicht total aussergewöhnlich, dass er hin und wieder stecken bleibt. Also behielt ich die Ruhe und drückte den Knopf für den "Alarm". Einen Moment später meldete sich auch schon eine freundliche Frauenstimme über die Sprechanlage des Aufzugs. Ich sagte ihr, dass wir stecken geblieben seien und Hilfe bräuchten. Sie antwortete, dass ich ganz ruhig bleiben solle, nichts passieren könne und sie sofort einen Techniker schicken würde, der in spätestens einer halben Stunde da sein würde. Ich bedankte mich noch und dann drehte ich mich zu Marion um.

Erst jetzt fiel mir auf, dass sie im Gegensatz zu mir nicht so ruhig geblieben ist und nervös von einem Bein auf das andere schwankte. Ich legte meinen Arm auf ihre Schulter und sagte ihr, dass sie nicht nervös sein müsse, da gar nichts passieren könne. Sie sah mir dann ins Gesicht und sagte, dass sie deswegen ja auch gar keine Angst hätte und es ja nicht das erste Mal wäre, dass sie in dem Aufzug stecken geblieben sei. Dann sagte sie erst einmal nichts mehr. Wir standen dann für ein paar Sekunden schweigend da, als Marion wieder begann. Sie holte erst noch einmal kurz Luft und es war ihr anzusehen, dass sie noch einmal genau überlegte, was sie jetzt sagen solle. Sie begann dann damit, dass es ihr total peinlich sei, es aber ja auch nichts daran ändern könne. Dann sagte sie, dass sie ziemlich dringend auf die Toilette müsse und sie es ganz bestimmt nicht mehr so lange aushalten würde bis der Aufzug wieder funktionieren würde. Ich sagte, dass dies doch kein Problem sei und schlug ihr vor, dass sie doch einfach in die Ecke Pipi machen könne und ich auch wegsehen würde. Marion sagte dann darf, dass das nicht das Problem sei, sie war auch noch einmal im Büro vor der Heimfahrt Pipi machen und jetzt müsse sie aber ein großes Geschäft und das wolle sie nicht unbedingt in der Ecke des Aufzugs verrichten. Dafür hatte ich natürlich Verständnis und ich sprach ihr sofort Mut zu, dass der Techniker bestimmt schneller kommen würde und sie es dann auf jeden Fall rechtzeitig auf die Toilette schaffen würde.

Anschließend wechselten wir dann das Thema und unterhielten uns - auch um Marion abzulenken - über verschiedene andere Dinge. Wir lästerten über Kollegen im Geschäft und die Nachbarn. Inzwischen waren dann auch schon über 20 Minuten vergangen und Marion hatte auch nicht mehr über ihr "Problem" geredet, bis ein deutlicher Pups aus ihrer Richtung zu hören war. Sie entschuldigte sich sofort und ich sagte, dass das kein Problem sei und es mir nichts ausmachen würde. Da ich sah, dass ihre Lage wohl langsam wirklich dringend war, drückte ich nochmal den Knopf für den Alarm. Dieses Mal meldete sich eine Männerstimme. Nach einer kurzen Schilderung unserer Situation sagte er, dass er sich gleich wieder melden würde, da er bei dem beauftragten Techniker nachfragen würde. Kurze Zeit später meldete er sich auch wieder und sagte, dass es ihm unheimlich leid täte, aber der Techniker hätte ihm mitgeteilt, dass er in einem Stau stehen würde und mindestens noch eine weitere halbe Stunde bräuchte bis er bei uns eintreffen würde. Einen anderen Techniker, der sich näher bei uns befände hätte er leider auch nicht zur Verfügung. Er entschuldigte sich dann noch einmal und betonte, dass er leider keine besseren Neuigkeiten hätte.

Ich drehte mich von der Sprechanlage zu Marion um und sah sofort an ihren aufgerissenen Augen, dass ihr diese Info nicht gefiel. Mit leiser Stimme sagte sie zu mir, dass sie es so lange auf keinen Fall mehr aushalten würde. Ich zog sie an mich ran und sagte ihr, dass es nicht schlimm sei, wenn sie ihr großes Geschäft hier auf den Aufzug-Boden machen würde. Marion schüttelte den Kopf und bedankte sich bei mir für mein Verständnis, aber das wolle sie beim besten Willen nicht und sie werde es so lange wie es nur irgendwie ginge zurückhalten. Wieder wechselten wir das Thema und unterhielten uns über belanglose Dinge. Es dauerte aber keine 5 Minuten bis aus Marion Richtung ein erneuter noch etwas lauterer Pups zu hören war. Diesmal tat ich einfach so als ob ich nichts gehört hätte, obwohl das in dem Aufzug eigentlich gar nicht möglich war.

Ich wollte gerade weiter erzählen, als sich Marion einen Schritt von mir entfernte und ich ein leises "Scheiße" aus ihrem Mund kam. Kurz darauf ertönte ein weiterer Pups und dieses Mal roch es dann auch ganz schön streng im Aufzug. Ich sah Marion in die Augen und bevor ich überhaupt etwas sagen konnte oder reagieren konnte, ging sie noch einen Schritt, in die Ecke des Aufzugs zurück und begann sich zu entschuldigen, dass sie es nicht mehr ausgehalten und sich gerade vor meinen Augen und meiner Nase (so sagte sie es tatsächlich) in die Hose gemacht hätte. Sie tat mir so unendlich leid, da ich sah wie peinlich ihr das war. Ohne zu überlegen ging ich auf sie zu, nahm sie in meine Arme und flüsterte in ihr Ohr, dass das überhaupt nicht schlimm und an allem ja nur der dämliche alte Aufzug schuld sei. Trotz meiner tröstenden Worte kullerte Marion noch eine Träne über die Wange, aber anschließend fasste sie sich schnell wieder. Als sie sich wieder etwas beruhigt hatte, erzählte ich ihr, dass ich auch schon mal einen "Unfall" gehabt hätte und das beruhigte sie dann vollends.

Es dauerte dann noch ungefähr 20 Minuten bis sich über die Sprechanlage des Aufzugs eine Stimme meldete und sagte, dass er der Techniker sei und der Aufzug gleich wieder funktionieren würde. Keine zwei Minuten später setzte sich der Aufzug dann auch tatsächlich in Bewegung und wir erreichten kurz darauf unser Ziel. Als wir unser Gefängnis dann endlich verlassen konnten, waren wir beide total happy und wir fielen uns kichernd in die Arme. Nachdem wir noch eine ganze Weile so dagestanden waren sagte Marion, dass es jetzt aber an der Zeit wäre sich frisch zu machen. Ich sagte ihr noch einmal, dass es überhaupt nicht schlimm gewesen sei, was ihr passiert war und wir verabschiedeten uns.

Etwas eine Stunde später klingelte es an meiner Wohnungstür, da ich mit keinem Besuch rechnete war etwas überrascht. Als ich dann die Tür öffnete stand Marion in frischen Klamotten mit einer Flasche Prosecco vor mir. Ich ließ sie natürlich gleich in meine Wohnung und wir köpften diese und eine Flasche von mir aus dem Kühlschrank. Marion bedankte sich noch tausendmal dafür, dass ich mich so lieb verhalten hätte.
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rambo
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Re: Im Aufzug stecken geblieben

Beitrag von rambo »

echt cool
mar37
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Re: Im Aufzug stecken geblieben

Beitrag von mar37 »

Ohh man die hat wirklich gelitten und sie tut mir leid aber warum erleb ich sowas nie!
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Scatlovethis
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Re: Im Aufzug stecken geblieben

Beitrag von Scatlovethis »

Hallo Sabi_88,
Tolle Geschichte muss ich da sagen, jeder erlebt auf seine eigene Art und Weise die kuriosesten Dinge.
Wenn du noch mehr, solch tolle Geschichten hast, dann kannst du sie gerne mit uns Teilen, wenn du das möchtest.
Wenn man auf die Toilette muss, ist das ein ganz furchtbares Gefühl, welches noch verstärkt wird wenn man steckfest.
Liebe Grüße
HoNe
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Re: Im Aufzug stecken geblieben

Beitrag von HoNe »

Mir fällt dazu eine aktuelle Meldung zum Thema Fahrstuhlklo ein.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 36966.html

Viele Grüße
Holger
Sabi_88
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Re: Im Aufzug stecken geblieben

Beitrag von Sabi_88 »

Es freut mich, dass Euch meine Geschichten/Erlebnisse gefallen, ich habe noch das ein oder andere in petto und werde Euch auf jeden Fall daran teilhaben lassen. Ist halt auch immer eine Frage der Zeit, so eine Geschichte ist nicht in 5 Minuten aufgeschrieben.

So eine Toilette in einem Aufzug ist ja eine lustige Sache - glaube aber nicht, dass das bei uns in D so schnell kommen wird.
the ghost
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Re: Im Aufzug stecken geblieben

Beitrag von the ghost »

Hier treffen (das natürliche Wesen) Mensch und Technik aufeinander. Und die sind nur in den Regelfällen aufeinander abgestimmt. Und kommt es zur Unregelmäßigkeit...
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Tobi93
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Re: Im Aufzug stecken geblieben

Beitrag von Tobi93 »

Eine schöne Geschichte ;)
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