Welche Kacknormen wurden euch anerzogen?
Verfasst: 02 Aug 2022, 16:57
Ich schreibe diesen Beitrag, weil mich interessiert:
1) ob in eurer Kinderzeit von euren Erziehungspersonen bestimmte Erwartungen oder Vorgaben an euch gestellt wurden in Bezug auf Kackfrequenz, Kackzeitpunkt und Kackekonsistenz. Haben diese Vorgaben bei euch Zwänge oder Ängste ausgelöst?
2) Welche Rolle haben diese Vorgaben für euch selbst noch gespielt, als ihr in einem Alter wart, in dem Eltern normalerweise nicht mehr den Stuhlgang ihrer Kinder kontrollieren?
3) Wann ist euch bewusst geworden, dass die Kackfrequenz und -konsistenz bei anderen Menschen sehr stark von euren eigenen Gewohnheiten abweichen kann?
Ich beantworte zunächst mal die 3 Fragen selbst in der Hoffnung, dass auch andere Forumsmitglieder sich äußern werde
1) Man erinnert sich meist nur bruchstückhaft an seine Kindheit.
Ich bekam vermittelt, dass ein Stuhlgang am morgen (nach dem Frühstück) das normale ist und Anlass zur Sorge besteht, wenn es nicht klappt. Soweit ich mich an die vorpubertäre Zeit ereinnern kann, habe ich damals in der Regel harte Würstchen erzeugt.
Wenn wir in den Urlaub gefahren sind -fast immer nach Südtirol- sind wir so gegen 3Uhr morgens losgefahren, um anschließend noch einen "ganzen" Urlaubstag zu haben.
Ich erinnere mich genau daran, dass es mir sehr wichtig war, auch an diesem Tag vor Fahrtbeginn (also um halb drei) schon was rausgepresst zu haben, vielleicht auch, um nicht ein ekliges Klo an der Autobahn nutzen zu müssen. Zumindest ein bisschen was ging auch.
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich als Kind mal so verstopft war, dass ich Abführmittel oder einen Einlauf bekommen habe.
Anders bei Durchfall: die "erlaubte Höchstfrequenz" am Tag war dreimal, wenn es weiches Zeug war. Ab dem 4ten Mal war es Durchfall, das kam im Urlaub öfter vor, dann musste ich aufgelöste Kohletabletten schlucken, was mir als Kind sehr schwer gefallen ist, weil der Schlamm im Gaumen hängen blieb. Tabletten schlucken war grundsätzlich ein Drama.
Meine Großmutter, mit der ich als kleineres Kind sehr viel Zeit verbracht hatte, hatte zumindest auf den wenigen und kurzen Reisen, die sie unternommen hatte, immer Verstopfung. Sie berichtete mir nach den Reisen immer davon, wie froh sie ist, dass sie daheim wieder (in ihrem Dialekt) auf den "Abott" kann. [Die gängige Formulierung "Ich kann / kann nicht aufs Klo" ist eigentlich quatsch, weil damit gemeint ist: "ich kann / kann nicht kacken" aber nicht "Es ist kein Klo verfügbar].
Wenn ich mal etwas mehr Schokolade gegessen habe, als es meine Großmutter für verantwortbar hielt, machte sie sich immer große Sorgen, dass ich davon lebensgefährlichen Darmverschluss bekommen könnte, das hat mir Angst gemacht, mich aber dennoch nicht vom Schokoladenkonsum abgehalten. Omas Darm hat anscheinend stark auf Schokolade reagiert.
Wie schon an vielen Stellen im Forum erwähnt, war das Thema "Stuhlgang" bei mir auch schon als Kind stark erotisch besetzt, das hat sich bis heute nicht geändert. Die Erregung war und ist immer noch an harten Stuhlgang, bzw. an verstopfungsbedingtes Nicht-Kacken-Können gebunden.
2) Auch im Teenageralter war ich noch davon geprägt, dass einmal am Tag -am besten morgens- Stuhlgang erfolgen muss. Wenn das mal (in Ausnahmefällen) nicht der Fall war, habe ich -wenn möglich- am gleichen Tag noch mehrere Versuche unternommen, was rauszupressen. Das Nicht-oder Nicht-Richtig-Kacken-Können fand ich in gleichem Maße beängstigend wie auch erregend.
Zu diesem Thema habe ich vor geraumer Zeit zwei Geschichten ins Forum (Kackgeschichten Boys) gestellt ("Weißbrot-Schokolade-Diät" und "Total verstopft im Krankenhaus").
Kurz danach habe ich dann "Irmi" kennen gelernt (siehe 3).
3) Ab dem Alter von 18 Jahren hatte ich eine Freundin, die das Bedürfnis hatte, von ihrem Stuhlgang zu berichten, manchmal auch, wenn es problemlos geklappt hat, vor allem aber dann, wenn sie Verstopfungsprobleme hatte. Ich nenne sie jetzt mal "Irmi". Durch Irmis Berichte habe ich erfahren, dass es Menschen gibt, die zumindest in bestimmten Situationen (z.B. auf Reisen) nur einmal in der Woche -dann sehr harten- Stuhlgang haben.
Irmi was bisher diejenige von meinen zahlreichen ehemaligen Partnerinnen, die am meisten Interesse hatte, übers Kacken zu reden. Da sie manchmal natürlich schon unter ihren Verstopfungen litt, habe ich mich nie getraut, ihr zu beichten, dass mich das erregt. Heute -fast 40 Jahre später- glaube ich, fände ich eine Form offeneren Umgangs mit diesem Thema.
Mal sehen, ob jemand meinen Beitrag kommentiert?!
LG
Stefan
1) ob in eurer Kinderzeit von euren Erziehungspersonen bestimmte Erwartungen oder Vorgaben an euch gestellt wurden in Bezug auf Kackfrequenz, Kackzeitpunkt und Kackekonsistenz. Haben diese Vorgaben bei euch Zwänge oder Ängste ausgelöst?
2) Welche Rolle haben diese Vorgaben für euch selbst noch gespielt, als ihr in einem Alter wart, in dem Eltern normalerweise nicht mehr den Stuhlgang ihrer Kinder kontrollieren?
3) Wann ist euch bewusst geworden, dass die Kackfrequenz und -konsistenz bei anderen Menschen sehr stark von euren eigenen Gewohnheiten abweichen kann?
Ich beantworte zunächst mal die 3 Fragen selbst in der Hoffnung, dass auch andere Forumsmitglieder sich äußern werde
1) Man erinnert sich meist nur bruchstückhaft an seine Kindheit.
Ich bekam vermittelt, dass ein Stuhlgang am morgen (nach dem Frühstück) das normale ist und Anlass zur Sorge besteht, wenn es nicht klappt. Soweit ich mich an die vorpubertäre Zeit ereinnern kann, habe ich damals in der Regel harte Würstchen erzeugt.
Wenn wir in den Urlaub gefahren sind -fast immer nach Südtirol- sind wir so gegen 3Uhr morgens losgefahren, um anschließend noch einen "ganzen" Urlaubstag zu haben.
Ich erinnere mich genau daran, dass es mir sehr wichtig war, auch an diesem Tag vor Fahrtbeginn (also um halb drei) schon was rausgepresst zu haben, vielleicht auch, um nicht ein ekliges Klo an der Autobahn nutzen zu müssen. Zumindest ein bisschen was ging auch.
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich als Kind mal so verstopft war, dass ich Abführmittel oder einen Einlauf bekommen habe.
Anders bei Durchfall: die "erlaubte Höchstfrequenz" am Tag war dreimal, wenn es weiches Zeug war. Ab dem 4ten Mal war es Durchfall, das kam im Urlaub öfter vor, dann musste ich aufgelöste Kohletabletten schlucken, was mir als Kind sehr schwer gefallen ist, weil der Schlamm im Gaumen hängen blieb. Tabletten schlucken war grundsätzlich ein Drama.
Meine Großmutter, mit der ich als kleineres Kind sehr viel Zeit verbracht hatte, hatte zumindest auf den wenigen und kurzen Reisen, die sie unternommen hatte, immer Verstopfung. Sie berichtete mir nach den Reisen immer davon, wie froh sie ist, dass sie daheim wieder (in ihrem Dialekt) auf den "Abott" kann. [Die gängige Formulierung "Ich kann / kann nicht aufs Klo" ist eigentlich quatsch, weil damit gemeint ist: "ich kann / kann nicht kacken" aber nicht "Es ist kein Klo verfügbar].
Wenn ich mal etwas mehr Schokolade gegessen habe, als es meine Großmutter für verantwortbar hielt, machte sie sich immer große Sorgen, dass ich davon lebensgefährlichen Darmverschluss bekommen könnte, das hat mir Angst gemacht, mich aber dennoch nicht vom Schokoladenkonsum abgehalten. Omas Darm hat anscheinend stark auf Schokolade reagiert.
Wie schon an vielen Stellen im Forum erwähnt, war das Thema "Stuhlgang" bei mir auch schon als Kind stark erotisch besetzt, das hat sich bis heute nicht geändert. Die Erregung war und ist immer noch an harten Stuhlgang, bzw. an verstopfungsbedingtes Nicht-Kacken-Können gebunden.
2) Auch im Teenageralter war ich noch davon geprägt, dass einmal am Tag -am besten morgens- Stuhlgang erfolgen muss. Wenn das mal (in Ausnahmefällen) nicht der Fall war, habe ich -wenn möglich- am gleichen Tag noch mehrere Versuche unternommen, was rauszupressen. Das Nicht-oder Nicht-Richtig-Kacken-Können fand ich in gleichem Maße beängstigend wie auch erregend.
Zu diesem Thema habe ich vor geraumer Zeit zwei Geschichten ins Forum (Kackgeschichten Boys) gestellt ("Weißbrot-Schokolade-Diät" und "Total verstopft im Krankenhaus").
Kurz danach habe ich dann "Irmi" kennen gelernt (siehe 3).
3) Ab dem Alter von 18 Jahren hatte ich eine Freundin, die das Bedürfnis hatte, von ihrem Stuhlgang zu berichten, manchmal auch, wenn es problemlos geklappt hat, vor allem aber dann, wenn sie Verstopfungsprobleme hatte. Ich nenne sie jetzt mal "Irmi". Durch Irmis Berichte habe ich erfahren, dass es Menschen gibt, die zumindest in bestimmten Situationen (z.B. auf Reisen) nur einmal in der Woche -dann sehr harten- Stuhlgang haben.
Irmi was bisher diejenige von meinen zahlreichen ehemaligen Partnerinnen, die am meisten Interesse hatte, übers Kacken zu reden. Da sie manchmal natürlich schon unter ihren Verstopfungen litt, habe ich mich nie getraut, ihr zu beichten, dass mich das erregt. Heute -fast 40 Jahre später- glaube ich, fände ich eine Form offeneren Umgangs mit diesem Thema.
Mal sehen, ob jemand meinen Beitrag kommentiert?!
LG
Stefan