...hatte so langsam die Nase voll.
Man schrieb das Jahr 1919. Ihr Vater und ihr Bruder waren nach dem gerade verlorenen Krieg aus der kaiserlichen Armee entlassen worden. Ihre kargen Veteranenpensionen trugen sie zum grössten Teil in die Kneipe. Sie ( 21 ) und ihre Mutter schlugen sich mit Halbtags- und Gelegenheitsarbeiten durch, um das Auskommen der Familie irgendwie zu sichern.
Adele trĂ€umte von einem anderen, einem besseren Leben. Raus aus dem muffigen Mehrfamilienhaus, das ein Börsenspekulant mit minderwertigem Baumaterial dahingesetzt hatte, in dem es im Sommer unertrĂ€glich heiss und im Winter kaum richtig zu heizen war, in dem es durch die Fensterritzen zog und vor allem, in dem es fĂŒr mehrere Mietparteien nur zwei Plumps-Klos draussen auf dem Flur gab.
Das Klo in der untersten Etage war, das war ungeschriebens Gesetz, nur fĂŒr die beiden unteren Stockwerke gedacht, sodass ihre Familie in der 4. Etage sich das obere Klo, also in der 3. Etage mit sechs anderen Familien ( 3. und 4. Etage ) teilen musste.
Wie oft stand Adele mit hohem Druck an ihrem HintertĂŒrchen verzweifelt vor der verschlossenen TĂŒr... wie oft musste sie sich, wenn sie es kaum noch aushielt und anklopfte, unflĂ€tige Bemerkungen von drinnen anhören... wie oft, wenn das Zukneifen nach einer gewissen Zeit nicht mehr ging, das Einklemmen und die Bauchschmerzen sie in Panik versetzten... und wie oft gab es als Resultat des zu langen Einhaltens, dass sie danach nicht mehr konnte, weil sich alles zurĂŒckgezogen hatte.
Dann ging tagelang nichts mehr und dann beim nÀchsten Klogang war es entsprechend hart und anstrengend.
Wieder stand sie mit einem grossen BedĂŒrfnis vor der verschlossenen TĂŒr. Sie kam von ihrer Arbeitsstelle zurĂŒck. Auf dem Weg nach Hause setzte die Bewegung im Darm schon ein. Und jeder Schritt rĂŒttelte alles bei ihr so richtig durch, sodass sie nach kurzer Zeit schon extremen Druck hatte und mit aller Kraft ihren Ring zusammenkneifen musste.
Sie ging, nachdem sie das Haus betrat, direkt zum Klo, das aber besetzt war. Deshalb ging sie hoch in die Wohnung, legte ihren Mantel ab und horchte auf den Flur hinaus, ob sie Schritte hörte, die darauf schliessen liessen, dass das Klo endlich frei war. Aber es blieb still. Ausser dem immer lauter werdenden Gegrummel in ihrem Bauch war nichts zu hören. Ob sie es wohl akustisch nicht mitbekommen hatte, dass jemand mittlerweile das Klo verlassen hatte ?
Ihr Darm drĂŒckte jetzt mit Brachialgewalt gegen ihren verschlossenen Ring, sodass er kurz vor dem Aufgehen stand. Adele verliess die Wohnung, ging die Treppe herunter und sah zu ihrer Erleichterung, dass die KlotĂŒr nur angelehnt war. Aber ihre Freude wĂ€hrte nur kurz. Aus der Wohnung direkt daneben kam der immer schlecht gelaunte Nachbar, Zeitung unterm Arm und verschwand hinter besagter TĂŒr.
WĂ€re ich nur ein paar Sekunden eher...dachte sich Adele verzweifelt und versuchte, ihren Ringmuskel noch fester zusammenzukneifen. Der Druck im Darm stieg. Sie stand auf der Treppe, wie bestellt und nicht abgeholt. Mit dem Druck dahinten war es ihr auch jetzt unmöglich, wieder die Treppenstufen hochzugehen. Schliesslich konnte sie es nicht mehr zukneifen. Sie musste es einklemmen. So stand sie jetzt da mit ĂŒberkreuzten Beinen und hoffte instĂ€ndig, dass jetzt keiner ins Haus, bzw. an ihr vorbei die Treppe hochkam. Zu peinlich war ihr diese Situation.
Dann liess der Druck nach, aber die Bauchschmerzen setzten jetzt ein. Adele spĂŒrte, wie sich jetzt eine Luftblase ihren Weg bahnte. Um sich etwas Erleichterung zu verschaffen, sah sie davon ab, jetzt wieder ihren Muskelring zu schliessen, sodass mit relativ lauten Getöse ein langer Pups entwich.
*Ăöööhh, dat hört sich aber jewaltich dringend an, hĂ€hĂ€hĂ€hÀÀÀÀ*, tönte es hinter der KlotĂŒr.
Adele erschrak... das hat der jetzt gehört... sie lief rot an...peinlich ohne Ende war ihr das. Sofort rannte sie die Treppe hoch und diese ErschĂŒtterungen liessen ihren Darm wieder anspringen.
Sie erreichte gerade noch die Wohnung. Ihr Muskel liess wieder nach und sie setzte sich auf einen KĂŒchenstuhl ganz fest, um so ihre Wurst am Herauskommen zu hindern.
"Ich geh weg", sagte sie zu sich. "Ich geh nach Berlin...das hier mach ich nicht mehr mit..."
*Sööö, MÀdel, jetz kannste druff, hÀhÀhÀÀÀ...* tönte es von unten.
Adele schÀmte sich bis zum Gehtnichtmehr. Konnte dieser Blödmann nicht sein Maul halten ???
So hatte es jetzt das ganze Stockwerk mitbekommen...
Sie sass noch kurz auf dem Stuhl, um ihren Darm in Schach zu halten. Dann ging sie raus und machte sich wiederum auf den Weg zum Klo.
HĂ€misch grinsend stand der Alte vor der TĂŒr, als Adele die Treppe herunterkam. Sie lief wieder rot an. Sie wollte gerade umkehren und wieder in die Wohnung, als ihr Darm jetzt wieder mit aller Macht gegen ihren Ring drĂŒckte. Ihr war klar, dass das jetzt die finale Entleerungsattacke war und sie keine Chance hatte, es noch lĂ€nger einzuhalten.
"Nicht mehr lange...", dachte sie bei sich und verschwand in den stinkenden Kloraum.
Sie zog sich eilens Kleid und Unterrock hoch, den SchlĂŒpfer runter und aus der Skifahrerstellung schoss es aus ihr heraus. Weich und fluffig und mit viel Luft vermischt entstanden die GerĂ€usche, die sie eigentlich nie jemand anderen hören lassen wollte.
Erleichtert von dem nachlassenden Druck stöhnte sie, obwohl sie das zu unterdrĂŒcken versuchte.
Das Knarren der Dielen draussen verriet ihr, dass der Alte jetzt wegging, nachdem er alles mitbekommen hatte.
"Nie wieder...", sagte sie zu sich, "Nie wieder..."
---Fortsetzung folgt---
Adele... -1-
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Re: Adele... -1-
Sehr lebhaft geschrieben. Man fĂŒhlt sich mitten in die Story hineinversetzt. Danke und weiter so. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
Igel, der in den Wald kackt.