Lenas Menstruationstagebuch

Austausch über die Menstruation.
Lena
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Re: Lenas Menstruationstagebuch

Beitrag von Lena »

Nach wieder einer sehr langen Zeit habe ich Lust, zu diesem Thema mal wieder etwas zu schreiben, auch wenn ich nichts Außergewöhnliches zu berichten habe. Aber schon die "normalen" Vorgänge sind ja vielleicht für Menschen, die keine Periode haben, interessant. Wenn über den Zyklus gesprochen wird, dann geht es ja oft um die Zeit der Blutung, aber ich finde auch die Zeit davor und danach sehr spannend, weil sich der Körper ständig anders anfühlt.

So, jetzt berichte ich euch aber mal von meinem letzten Zyklus.

Montag, 30. Januar

Es war sehr windig. Schnell lief ich im Treppenhaus die Treppe hinunter, um ein offengebliebenes Fenster zu schließen. Dabei bemerkte ich plötzlich, dass ich dabei sehr gut meine Brüste spüren konnte. Sie fühlten sich größer und fester an. Bis zu meinen Tagen war rein rechnerisch noch genau eine Woche Zeit und mir war klar, was das Gefühl in den Brüsten bedeutete: Mein Körper begann jetzt, Wasser einzulagern. Endspurt auf dem Weg zu den Tagen!

Dienstag, 31. Januar

Mein Fingerring wollte einfach nicht mehr passen. Ich musste ihn auf dem Nachttisch zurücklassen. War das ein weiteres Zeichen für Wassereinlagerungen, die meine baldige Menstruation ankündigten?

Mittwoch, 01. Februar

Heute spürte ich plötzlich ein Ziehen im Unterleib. Dieses Ziehen muss man sich als leichten Schmerz vorstellen, der aber gleichzeitig total angenehm ist, weil damit auch eine gute Durchblutung der Genitalien und des gesamten Unterleibs einhergeht. Wenn dieses Ziehen einsetzt, bin ich sexuell auch immer sehr leicht erregbar. Die vorhergesagte Menstruation sollte aber erst am Montag beginnen. Ich wunderte mich darüber, wie früh das Ziehen eingesetzt hatte.

Samstag, 04. Februar

Seit Mittwoch hatte mich das Ziehen jeden Tag begleitet, auch die Wassereinlagerungen waren deutlich spürbar. An diesem Tag war außerdem auffällig, dass ich ziemlich oft kacken musste. Da ich immer in der Nähe einer Toilette war, wenn das der Fall war, war das aber nicht so schlimm. Wenn ich merkte, dass ich wieder mal muss, dann ging ich halt aufs Klo und fertig. Obwohl ich so oft musste, war es schön fest. Die vielen Toilettenbesuche warfen aber schon die Frage auf, ob da unten langsam Dinge in Bewegung kamen. Wer sich jetzt fragt, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Ja, es gibt einen Zusammenhang zwischen Verdauung und Periode. Und zumindest dieses Mal klappte es bei mir super. Auch in den letzten Tagen schon hatte es mehrfach sehr gut geklappt.

Sonntag, 05. Februar

Nun konnte es aber wirklich nicht mehr lange dauern, bis es losgeht! Man kann den Beginn der Menstruation nicht immer genau vorhersagen und deswegen war ich auch heute schon aufmerksam. Mein Freund hat bei mir übernachtet. Er freut sich auch immer, wenn ich meine Tage bekomme, weil ich während der Periode so viel Lust auf Sex habe. Um nichts zu verpassen, hat er sicherheitshalber bei mir geschlafen.

Montag, 06. Februar: Tag 1

Heute war der errechnete Termin und ich rechnete nun jederzeit damit, meine Tage zu bekommen. Doch als ich nach dem Aufstehen aufs Klo ging, war da noch gar nichts. Wir waren beide etwas enttäuscht, aber da wir beide ohnehin zur Arbeit mussten und keine Zeit füreinander gehabt hätten, war es auch fast egal. Als ich auf der Arbeit angekommen war, ging ich aufs Klo. Vor Arbeitsbeginn leere ich fast immer noch einmal meine Blase. Ich glaube, an diesem Tag musste ich außerdem auch noch kacken, weil nach dem Frühstück nichts gekommen war. Als ich dann so auf der Toilette saß, entdeckte ich plötzlich einen roten Fleck in meiner Unterwäsche. Ha, meine Menstruation hatte endlich begonnen und das genau am vorhergesagten Tag. Ich freue mich immer sehr darüber, weil sie mit vielen angenehmen Gefühlen verbunden ist. Unter anderem verschwinden dann immer recht schnell die nervigen Wassereinlagerungen. Zum Glück hatte ich meine Handtasche noch bei mir, sodass ich direkt einen Tampon einführen konnte. Der Fleck in der Unterwäsche war nur ganz klein und störte deswegen nicht so sehr. Niemand konnte etwas sehen. Doch dieser erste Tampon konnte nicht lange drinbleiben. Manchmal startet die Blutung mit leichten Schmierblutungen, doch diesmal legte mein Körper direkt richtig los. An diesem Tag kam direkt rotes frisches Blut und das gleich in einer größeren Menge. Ich war ziemlich oft auf der Toilette, um den Tampon zu wechseln. Am Abend wollte ich aber gerne ohne Tampon schlafengehen. Ich hatte zwar probeweise einen eingeführt, aber er fühlte sich im Liegen unangenehm an, sodass ich ihn wieder entfernte und mich stattdessen auf eine Slipeinlage verließ. Binden hatte ich gerade keine mehr zu Hause.

Dienstag, 07. Februar: Tag 2

Morgens nach dem Aufwachen fiel mir schnell ein, dass ich meine Tage hatte. Ich sagte zu mir selbst, dass ich jetzt auf direktem Weg ins Bad gehen sollte. Auf keinen Fall hatte ich noch Zeit, mir in Ruhe in der Küche einen Kaffee zu machen. Eine kleine Slipeinlage kann ein paar Tropfen auffangen, mehr aber auch nicht. Ich spannte untenrum alles an und ließ erst locker als ich schon auf der Toilette saß. Dort konnte ich dann aber gefahrlos drücken. Es kam eine größere Menge Morgenurin, aber neben dem Urinstrahl war tatsächlich noch ein zweiter Strahl mit Menstruationsblut. Wenn das passiert, finde ich es immer ganz erstaunlich. Die Toilette war schnell ziemlich verfärbt. Nachts hatte es nicht so stark geblutet, aber die Slipeinlage hatte nicht den ganzen erforderlichen Bereich abgedeckt und der Slip hatte auch etwas abbekommen. Das war aber nicht schlimm, weil der ohnehin für die Wäsche bestimmt war. Den Tag über blutete es auch noch recht stark und ich musste ziemlich regelmäßig den Tampon wechseln. Am Abend kam mein Freund, weil wir diesen besonderen Tag für zweisame Aktivitäten nutzen wollten, waren dann aber beide doch zu müde dafür. Das kann eben auch mal passieren. Ich hatte inzwischen wieder Binden und ging am Abend auch mit einer dicken Binde im Slip ins Bett.

Mittwoch, 08. Februar: Tag 3

Über Nacht hatte es tatsächlich noch ein bisschen geblutet. Es waren rote Flecken in der Binde. Die Blutung war tagsüber aber schon schwächer als an den beiden ersten Tagen. Trotzdem brauchte ich noch mehrere Tampons.

Donnerstag, 09. Februar - Sonntag, 12. Februar: Tag 4 - 7

Die Blutung ist täglich schwächer geworden. Am Sonntag hat es nur noch ganz leicht geblutet. Das Blut hat nicht mehr gereicht, um einen kompletten Tampon zu füllen. Der Tampon hatte beim Rausziehen sowohl weiße als auch verfärbte Bereiche.

Montag, 13. Februar

Heute habe ich keine Menstruationsprodukte mehr verwendet. Die Wäsche blieb trotzdem sauber und auch am Klopapier war kein Blut mehr zu erkennen. Diese Periode war vorbei!

Mittwoch, 15. Februar

Huch, was war das denn? Beim Abwischen war das Klopapier plötzlich verfärbt. Und zwar nicht so, wie es bei der Menstruation verfärbt ist, sondern wesentlich heller. Es war nur eine leichter Verfärbung und sie war auch nur klein. Und, sorry für das Detail, die Farbe war in ein bisschen Schleim eingebettet. Wer nun denkt, dass da wohl doch noch ein Überrest meiner Tage rausgekommen ist, irrt sich. Ich gehöre nämlich zu den Frauen, die zumindest ab und zu eine Eisprungsblutung haben. Diesmal war es wieder soweit!

Donnerstag, 16. Februar

Heute war wieder eine ähnliche Verfärbung am Klopapier zu erkennen wie gestern.

Samstag, 18. Februar

Meine Zyklus-App hat für heute den Eisprung vorhergesagt. Ob sie recht hat, weiß ich natürlich nicht genau, aber ich kann es mir gut vorstellen. Ich habe nämlich so ein seltsames Ziehen im Unterleib, das durchaus darauf hinweisen kann.

So, damit habe ich euch wieder auf den neuesten Stand gebracht. Für den einen oder anderen dürften bisher unbekannte Details dabei gewesen sein. Gerne dürft ihr auch hier im öffentlichen Bereich des Forums Fragen stellen.
Gelöschter Benutzer 13180

Re: Lenas Menstruationstagebuch

Beitrag von Gelöschter Benutzer 13180 »

Sehr vielen Dank für die ausführliche Doku mit den wirklich nicht so gängigen Details! Gerade als Mann interessant zu lesen.
Ich hatte als Kind ein traumatisches Ereignis, seit der Zeit kann ich kein Blut sehen, vor allem mein eigenes. Ich hätte ein großes Problem, wenn ich auch alle 4 Wochen meine Tage hätte.
Lena
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Registriert: 22 Feb 2017, 21:30

Re: Lenas Menstruationstagebuch

Beitrag von Lena »

@Wurstfabrik: An das Menstruationsblut gewöhnt man sich. Als ich mit 13 die ersten Male meine Tage hatte, fand ich es auch ganz schrecklich, zumal man anfangs noch mehr damit in Berührung kommt, weil nur wenige Mädchen schon direkt von Anfang an Tampons tragen. Das habe ich erst mit 16 gemacht. Anfangs konnte ich mir gar nicht so richtig vorstellen, wie ein ganz normaler Alltag trotz Periode möglich sein soll. Aber wie gesagt: Man gewöhnt sich an den Anblick. Außerdem ist Menstruationsblut anders als das Blut das man von Verletzungen kennt. Es ist viel dickflüssiger, weil ja auch die Reste der nicht mehr benötigten Gebärmutterschleimhaut darin enthalten sind. Bis heute habe ich aber ein Problem damit, wenn extrem große Hautfetzen mit rauskommen. Vor ein paar Monaten war einer dieser Fetzen größer als mein Daumennagel. Das fand ich nicht mehr lustig, auch wenn es völlig normal ist.
nasa3007
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Re: Lenas Menstruationstagebuch

Beitrag von nasa3007 »

Hallo Lina sehr interessanter Beitrag. Am Anfang beschreibst du sehr schön deinen Stuhlgang. Wie war denn der Stuhlgang während der Periode?
Gelöschter Benutzer 13180

Re: Lenas Menstruationstagebuch

Beitrag von Gelöschter Benutzer 13180 »

Hallo Lena,ja vielen Dank für Deine Antwort. Schon krass. Eine Exkollegin hat wohl heftiger als erwart und dann auch dünnflüssig ihre Blutung gehabt. Sie zieht dann immer schon schwarze Klamotten an, aber es lief wohl unbemerkt bis auf dem Bürostuhl.
Ihr war es ziemlich peinlich, aber mein Kollege und ich waren verständnisvoll und haben ihr geholfen, mit jede Menge Papier das Polster des Stuhls wieder sauber zu bekommen. Mir war es auch ein wenig unangenehm, aber sie war erleichtert, dass wir ihr geholfen haben und vor allem keinen blöden Kommentar von uns gegeben haben.
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