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Ein Flüstern im Wind

Verfasst: 09 Feb 2025, 16:26
von LastDrop
Kleiner Disclaimer:
die Story ist eher softer Natur.

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Die Sonne drang durch das Blätterdach des Waldes und tauchte den Bach in ein goldenes Licht. Lena spürte die Wärme auf ihrer Haut und genoss den Duft von Kiefernnadeln und feuchter Erde. Neben ihr wanderte Max, seine Kamera fest in der Hand, immer wieder mal anhaltend, um die Schönheit des Moments festzuhalten.

„Sieh dir das an, was für ein Anblick“, sagte er begeistert und zeigte auf eine Lichtung, wo der Bach eine sanfte Biegung machte. „Komm, stell dich da vorne auf, wo die Sonne so schön durchscheint. Das Licht ist einfach fantastisch, das wird ein tolles Bild!“

Lena seufzte innerlich. Seit ihrem zweiten Kaffee am Morgen drückte ihr die Blase und die Wanderung durch den Wald schien endlos zu sein. „Wenn du nicht aufhörst andauernd anhalten zu wollen und wir uns jetzt nicht langsam mal wirklich etwas beeilen um ins Dorf zu kommen, dann kannst du gleich Fotografieren wie ich eine Schweinerei mit dem Wasser des Baches mache.“

Max lachte. „Ok, wann immer du willst!“

„Na dann los jetzt, lass uns gehen!“ sagt Sie drängend.

„Das habe ich nicht gemeint!“ erwidert Max.

Lenas Augen weiteten sich als sie ihn anblickte, bevor sie dann doch etwas verlegen weg sah. Max legte seine Kamera beiseite und nahm ihre Hand in seine. „Hey, sieh mich bitte an“, sagte er mit einem sanften Ton in der Stimme. „Der Weg ins Dorf ist noch ein ganzes Stück und wir sind vermutlich noch mehrere Kilometer die einzigen Menschen weit und breit. Der Einzige der dich hier also sehen kann bin ich. Und für den unwahrscheinlichen Fall das du doch nicht willst das ich ein Foto von dir beim erstellen einer Sauerei machen soll“, er grinste erst frech während er das sagte und gab Ihr einen sanften Kuss, „dann kann ich da dieses mal bestimmt drauf verzichten.“ Er schaute Ihr tief in die Augen als er bestätigend nickte und sagte „Es gibt keinen Grund das du zurückhalten müsstest. Ok?“

Lena atmete erleichtert auf. „Oh Gott, danke! Du hast ja keine Ahnung wie dringend es in Wirklichkeit schon ist!“

Max begann zu lachen. „Nun, wieso dann weit laufen, das Gras und die Bäume sind hier genauso wie da drüben und wir gehen danach eh gleich weiter, also, du hast die freie Auswahl.“

„Ok, aber nicht gucken, sonst kann ich bestimmt nicht“, sagte Lena verlegen.

„Also, wenn das so ist, dann können wir ja weitergehen, dann musst du wohl doch noch nicht so doll“, neckte er sie.

Lena sah ihn an und entschied sich dann nicht weiter zu diskutieren. Sie ging auf einen Baum zu. Als sie kurz davor war hinter diesem zu verschwinden, drehte sie sich nochmal um, hob die Hand mit dem Zeigefinger in seine Richtung und wollte etwas sagen, aber ließ es dann doch einfach. Max grinste sie an und schloss die Augen sobald sie vollständig hinter dem Baum verschwunden war, um dem zu lauschen was da kommen mag.

Kaum mehr als das Rauschen des Baches war zu hören. Ein nahezu perfekter Moment der Ruhe in dieser Idylle. Zerschnitten nur von einem zischenden Geräusch und bald darauf von einem Ausdruck der zufriedenen Erleichterung.

Ein sanftes Lächeln legte sich dabei nun auch über sein Gesicht bevor er die Augen wieder öffnete.

Als Lena wieder hinter dem Baum hervorkam, lächelte Max sie an und fragte „Wieder besser?“

„Viel besser!“, sagte sie erleichtert und ging auf ihn zu.

Max betrachtete sie kurz, nahm ihre Hand und streifte mit dem Zeigefinger über eine Stelle der Hand wo etwas Feuchtigkeit zu sein schien. Lena war kurz irritiert, was er machte. Max führte den Finger zum Mund um davon zu kosten. „Mmmh, schmeckt gut und so schön salzig“, sagte er während er sie etwas erregt ansieht. Dann machte er die ersten Schritte, als würde er weitergehen wollen und sagte „Mir ist gerade noch eingefallen das ich auch eine Packung Taschentücher im Rucksack habe, aber so gefällt es mir eigentlich fast schon besser.“

Lena bekam wieder große Augen und knufft ihn. „Wieso sagst du mir das nicht vorher?“

Max drehte sich zu ihr um, lächelte sanft und erwiderte mit ruhiger Stimme: „Das war tatsächlich keine Absicht. Auch wenn du nun wieder eine Sache mehr weißt, die mich anmacht, die Taschentücher habe ich tatsächlich schon ewig im Rucksack und leider einfach erst zu spät daran gedacht. Aber vielleicht sollte ich Sie ab jetzt immer auspacken wenn wir wandern gehen. Ja, das klingt nach einem guten Plan für mich.“

Lena blickte ihn ungläubig an, doch ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. Dieser Tag wurde immer interessanter.