Rückblick in die 90-er Jahre

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the ghost
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Rückblick in die 90-er Jahre

Beitrag von the ghost »

Gestern traf ich einen alten Kumpel wieder und wir erinnerten uns an einige Anekdoten aus den 90-er Jahren.

Da gab es eine alte Reithalle, die längst abgerissen und das Gelände mit Einfamilienhäusern bebaut ist. In dieser Reithalle gab es damals schon eine Unisextoilette. Das Wort "Unisex" gab es damals noch gar nicht; man sprach eher von einer "gemischten" oder "neutralen" Toilette und auch die Bauart entsprach nicht den heutigen Richtlinien für Unisex-Toiletten. Damals war ich auch gerade erst Anfang 20 und bei den Mädchen interessierte mich mehr ihr Gesicht und ihre Augen als ihre Pissgewohnheiten. Aber damals war so etwas noch mehr ein Tabu.

Dort gab es eine grün gestrichene Stahltür, an der "00" stand. Hinter dieser Tür befand sich ein schmaler länglicher Raum, an dessen Ende sich ein Waschbecken befand. In der linken Wand gab es dann einen Durchgang, der in einen weiteren Raum führte, in dem 2 Urinale hingen. Von diesem Raum wiederum gelangte man durch eine Tür in die einzige WC-Zelle.

Der Reitverein war jedoch geschäftstüchtig und vermietete seine Halle gerne für private Parties, z.B. Polterabende. Aber auch ein Konzert hatte darin schon stattgefunden. Die Frauen bekamen hier zunächst eine "rote Birne", weil sie glaubten, sich in der Tür geirrt zu haben und auf einem Herrenlokus gelandet zu sein. Natürlich wurde die Schlange vor der grünen Tür mit zunehmendem Alkoholgenuss immer länger.

Die Veranstalter sahen sich dann genötigt, jemanden an dieser Tür abzustellen, der dann immer wechselweise 3 Damen und 3 Herren durchließ und wartete, bis diese zurückkamen, bevor er das nächste Triple losschickte. Gemischte Gruppen da drin wären zur damaligen Zeit ein Unding gewesen. Obwohl eine feuerhemmende Tür und ein Zwischenraum dazwischen lagen, konnte man auf dem Flur vor der Tür die Weiber kichern und gackern hören. Die waren damals noch nicht so emanzipiert wie heute. :mrgreen:

Bei der Reithalle eines Reitvereines handelt es sich ja früher wie heute nicht um ein öffentliches, sondern um ein vereinsinternes Gebäude, für das es hinsichtlich der Gestaltung von Sanitäranlagen keinerlei Vorschriften gab und gibt. Das steht aber einer vorübergehenden Gebrauchsüberlassung an ebenfalls geschlossene private Gesellschaften nicht entgegen. :idea:
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omorashiii93
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Re: Rückblick in die 90-er Jahre

Beitrag von omorashiii93 »

Haben die Mädels dann auch in die urinale gemacht ?
the ghost
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Re: Rückblick in die 90-er Jahre

Beitrag von the ghost »

Ich war nicht mit denen gemeinsam drin, gehe aber mal davon aus. Es handelte sich bei den Becken um diesen Bautyp hier:

Bild

Wo sollte hier das Problem gewesen sein, wenn keine Herren zugegen waren? Und die Katja-Seizinger-Pose war auch damals schon Standard bei den Damen auf öffentlichen Toiletten.
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omorashiii93
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Re: Rückblick in die 90-er Jahre

Beitrag von omorashiii93 »

ah das stimmt, so geht es natürlich auch gut haha
the ghost
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Re: Rückblick in die 90-er Jahre

Beitrag von the ghost »

omorashiii93 hat geschrieben:so geht es natürlich auch gut
Du wirst es kaum glauben - die Frauen mussten - und konnten - schon pinkeln, da war die Toilette noch gar nicht erfunden. :D Völlig egal was die unterm Hintern haben (und ob die überhaupt was drunter haben). Die müssen auch nicht unbedingt irgendwo drauf sitzen (können auch auf den Füßen stehen). Sie müssen nur sicherstellen, dass der Strahl die Kleidung nicht berühren kann. :idea:
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Sabrina94
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Re: Rückblick in die 90-er Jahre

Beitrag von Sabrina94 »

Frauen mussten und konnten schon pinkeln, da war die Kleidung noch nicht erfunden.
the ghost
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Re: Rückblick in die 90-er Jahre

Beitrag von the ghost »

Eben. Da waren Männlein und Weiblein noch nahezu gleich. Da hat auch niemand eine Wissenschaft draus gemacht. Frauen pinkeln doch nur rückwärts, um ihre Hose nicht nass zu machen. Und wenn sie keine anhaben, besteht auch keine Notwendigkeit für die krummen Figuren.

Aber jetzt blicken wir schon wesentlich weiter zurück als in die 90-er Jahre des 20. Jahrhunderts. ;)
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the ghost
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Re: Rückblick in die 90-er Jahre

Beitrag von the ghost »

Das war aber auch ein Verein und der Vorstand ein Haufen von Klugscheißern. :mrgreen: :mrgreen:

Zunächst brannte die alte Halle lichterloh - ein mutiger Typ rettete jedoch die Pferde, indem der die Stalltür und alle Boxen aufriss. Danach entschloss man sich - die Versicherungssumme kassiert - zum Wiederaufbau. In der Form wie beschrieben mit dem Casino oben, das als Gaststätte vermietet wurde und dem Reitbetrieb unten mit Pferdewaschbox, Umkleiden und eben dieser Toilette.

Dann brannte es abermals, aber nicht die Halle, sondern nur draußen auf dem Reitplatz der Richterturm. Den baute man aber gar nicht wieder auf, sondern die hochnäsigen vom Vorstand beschlossen, die alte (vereinseigene) Reithalle aufzugeben und sich bei einem Firmenbesitzer einzuquartieren, der sich verzockt und eine private Reitanlage vom Feinsten errichtet hatte, die ihm für private Zwecke viel zu teuer geworden war. Bedingung war, dass der Kapitalist 1. Vorsitzender des Vereins wurde und bestimmte, wo es langging.

Und dann kam, was kommen musste. Die Firma ging in Insolvenz und die Reitanlage unter den Hammer. Der neue Besitzer schmiss den Verein sofort raus. Der hatte aber keine eigene Reithalle und keinen Reitplatz mehr. :lol:

So musste er in einem Nachbardorf neu bauen - auf einem Erbbaugrundstück eines Bauern. Das Geld reichte gerade mal für eine Holzbauweise. :)
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