...war seit jeher Sinas Traum, bzw. "wieder" Reisen im Wohnmobil. Sie erinnerte sich oft an ihre Kinder- und Jugendzeit, bevor ihr Vater sie, ihre ältere Schwester und ihre Mutter wegen einer anderen verlassen hatte. Da waren sie oft im Womo unterwegs. Das erste, was sie hatten, war noch ohne Klo, was besonders fĂźr ihre Mutter und die ältere Schwester des Ăśfteren zu einem groĂen Problem wurde. Später hatten sie dann eins mit Sanitärzelle. Das war natĂźrlich eine wunderbare Sache. Unterwegs und trotzdem jederzeit aufs Klo zu kĂśnnen, wenn man musste.
Sina war jetzt 20 und hatte auf dem zweiten Bildungsweg ihr Abi bestanden. Seit 2 Jahren war sie mit Piet zusammen, der schon studierte. Beide teilten ihre Begeisterung fĂźr Reisen im Womo.
Eines Tages machte in der Stadt ein Wohnwagen und -mobilhändler auf, den sie sofort aufsuchten. Mit Enttäuschung stellte Sina fest, dass die gßnstigen Womos keine Toiletten hatten. Fßr Piet war das kein Problem. Unterwegs findet sich doch immer was, sagte er aber Sina bestand darauf, dass ein Womo nur mit Klo angeschafft werden sollte.
Als ein Verkäufer zu ihnen stieĂ, wurde das auch gleich thematisiert. Er hatte auf dem Gelände ein baugleiches Fahrzeug mit Toilette, was allerdings entsprechend teurer war.
Am Abend (Sina wohnte noch Zuhause) trafen sie sich mit ihrer Mutter zum Abendessen. Dort wurde das Thema Womo besprochen. Und es war Sinas Mutter, die sich vehement dagegen aussprach, ein Womo ohne Toilette zu kaufen.
"Ich weià es noch, wie heute...", fing sie ihre Argumentation an. Und sie erzählte von damals, als sie im ersten Womo unterwegs waren und sie musste und es immer dringender wurde, entweder mitten in einer Stadt oder ßber Land, wo kein Sichtschutz war oder auf der Autobahn im Stau...und sie erzählte und erzählte, wie schlimm das wäre, das Einhalten, die Bauchschmerzen, die negativen Folgen, die ein zu langes Einhalten mit sich bringen, wie Verstopfung und Hartleibigkeit und Sina solle dies und das und jenes bedenken...
Während Sinas Mutter so redete, konnte Piet nicht umhin, sie zu mustern. Sie sah noch fantastisch aus und hatte eine tolle Figur mit ihren 45 Jahren. Er stellte sich vor, wie sie im Womo saà und verzweifelt nach einer MÜglichkeit Ausschau hielt, aufs Klo zu gehen. Ihn wunderte die Offenheit, mit der Vroni, Sinas Mutter, ßber dieses Thema sprach. Und wie sie ihre NÜte beschrieb, den Stress, die Panik. Er hatte nie bei sich festgestellt, dass ihn sowas antÜrnte, hatte auch nie erlebt, dass bei Sina mal eine dringende Klosituation bestand.
Mehr und mehr fand er Gefallen an der Geschichte und dann stand es fĂźr ihn fest: nicht nur wegen des nicht vorhandenen Geldes wĂźrde das Womo OHNE gekauft werden.
Seit Kopfkino sprang an.
"Haaaaloooohooo...". Vronis Hand kreiste vor seinem Kopf..."Erde an Piet, Erde an Piet...was ist los ???" Aus seinen Träumen gerissen, schaltete Piet schnell. "Ich habe nicht soviel Geld, bzw. ich brauche fßrs nächste Semester ne Menge neuer Bßcher und die Miete im Studentenwohnheim wird erhÜht und..."
"Ich gebe euch was dazu", sagte Vroni, "ich habe selbst nicht viel, aber wenn meine Tochter auf Reisen geht, dann soll sie niemals die Not und Panik erleben, die ich seinerzeit erleben musste. Ich weiĂ noch genau, wie..."
Und wieder schilderte sie eines ihrer offenbar häufig vorgekommenen Einhalteerlebnisse und alles, was damit zusammenhing.
Piet liess sich darauf nicht ein. Er laberte was von Stolz und Old School und dass er sowas auf keinen Fall annehmen kÜnne. Sein Kopfkino rotierte...Sina und Vroni mit ihm in Womo in der Stadt...Bankßberfall...keiner darf das Auto verlassen, Ringfahndung...Ring...Ring...Sinas und Vronis Ringe unter Stress, die Gedärme unter Druck, sie schaukeln sich in ihrer Panik hoch...
Er fasste einen Plan...da waren doch die zwei äuĂerlich identischen Wohnmobile bei dem Händler...
Fortsetzung folgt
Reisen im Wohnmobil
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Re: Reisen im Wohnmobil
Freu mich auch auf ne Fortsetzung. Womo und Urlaub ist doch immer was schĂśnes.
Lg Julia
Lg Julia