Eingesperrt im Keller mit Kira

[Sabi_88]

Letzten Samstag Nachmittag saß ich an meinem PC und war gerade dabei eine Mail an eine Freundin zu beantworten, als es bei mir an der Tür klingelte. Ich dachte zuerst, dass es mal wieder irgendein Paketdienst sei, der ein Päckchen abgeben möchte. Dann stand jedoch Kira, die Tochter meiner Nachbarin, vor der Tür. Sie erzählte mir, dass sie gerade an einem Projekt für ihre Abschlussarbeit dran wäre und dafür ältere Schulbücher benötige. Dann fragte sie mich, ob ich nicht zufällig noch ein Schulbuch aus meiner Grundschulzeit hätte. Sie hatte Glück, im Keller habe ich sogar noch ein oder zwei solche Bücher in einem Umzugskarton. Da ich die Mail jedoch noch fertig schreiben wollte, bat ich sie eine Viertelstunde später noch einmal vorbeizukommen und dann würde ich mit ihr in den Keller gehen und nach den Büchern schauen. Freudestrahlend sagte sie, dass sie dann später noch einmal klingeln würde und sie bedanke sich auch schon tausendmal bei mir.

Exakt 15 Minuten später hatte ich die Mail gerade losgeschickt, als es erneut an der Tür klingelte. Ich nahm mir noch schnell den Hausschlüssel und dann machten wir uns die 2 Etagen auf den Wg in den Keller. Seit ein paar Tagen war bei uns an der Kellertür der Türgriff defekt, weshalb sie sich gerade nicht von innen öffnen ließ. Der Hausmeister war bereits informiert und ein größerer Stein lag bereit, um die Tür vor dem zufallen zu verhindern. Wir legten also den Stein entsprechend hin und gingen in meinen Keller. Wie es natürlich immer so ist, befanden sich die gesuchten Bücher im untersten Umzugskarton und es dauerte ein wenig bis wir dorthin kamen. Gerade als wir den Karton geöffnet hatten und die Bücher bereits vor uns sahen, hörten wir, wie die Kellertür ins Türschloss fiel.

Wir nahmen aber erst einmal die Bücher heraus und verstauten die Umzugskartons zurück an ihren Platz, dann verließen wir meinen Keller und gingen zurück in Richtung Kellerausgang. Wie bereits vermutet, musste jemand gedacht haben, dass niemand mehr im Keller sei und hat den Stein zur Seite geschoben und die Tür war jetzt zu und ließ sich von unserer Seite nicht öffnen. Kira fluchte kurz und ich sagte, dass das doch kein Problem sei, bestimmt kommt gleich jemand vorbei und dann rufen wir, dass er oder sie uns die Tür öffnen sollen. Kira meinte, darauf, dass sie schon ein Problem hätte, da sie bereits seit einer ganzen Weile auf die Toilette müsse und aufgrund der ganzen Vorfreude auf die Bücher vergessen hätte zu gehen.

Ich schlug ihr daraufhin vor, dass in der Mitte des Kellerbodens doch ein Ablauf ist und sie dort schnell Pipi machen könne. Ausser mir war ja niemand da und ich würde auch nicht zusehen, wenn ihr das unrecht wäre. Sie schüttelte den Kopf und meinte, dass dies ja grundsätzlich eine gute Idee sei, sie jedoch nicht Pipi sondern groß müsse und das ja wohl schlecht in den Abfluss ginge. Da hatte sie natürlich recht. Also blieb ihr erst einmal nichts anderes übrig als zu warten. Zu unserem Pech kam erst einmal niemand an der Tür vorbei. In der Zwischenzeit musste Kira wohl wirklich sehr dringend, denn sie stand ganz verkrampft da und hatte sich schon mehrmals für einen Pups entschuldigt, den sie nicht mehr zurückhalten konnte.

Als ich merkte, dass sie inzwischen schon fast nicht mehr konnte, sagte ich zu ihr, dass es nicht schlimm sei, wenn sie aufhörte sich zu quälen und ihr großes Geschäft in die Hose machen würde. Sie sah mich mit großen Augen an und antwortete, dass ihr das total peinlich wäre, aber sie auch schon darüber nachgedacht hätte und sie eigentlich auch nicht mehr anders könne. Ich nickte ihr ermutigend zu, da ich nachvollziehen konnte wie es ihr jetzt ging. Sie überlegte noch einmal kurz und dann sagte sie noch ein leises „Sorry“. Kurz machte sie sich dann direkt neben mir stehend in die Hose. Als sie fertig war, hörte ich ein leises stöhnen der Erleichterung aber gleich darauf entschuldigte sie sich nochmals. Ich sagte ihr, dass sie sich nicht zu entschuldigen bräuchte, da an allem ja nur der blöde Türgriff schuld sei. Jetzt lächelte sie mich sogar an.

Es dauerte noch eine ganze Weile bis endlich jemand im Treppenhaus zu hören war. Ich klopfte an der Tür und rief. Kira versteckte sich, da sie nicht wollte, dass noch jemand von ihrem Unfall etwas mitbekam. Ein anderer Nachbar öffnete kurz darauf die Tür und fragte was denn passiert sei. Ich erzählte ihm, dass mich wohl jemand versehentlich eingesperrt hatte und bedankte mich, dass er mir weitergeholfen hat. Dass Kira auch noch da war sagte ich natürlich nicht. Ich weiß jedoch nicht, ob er den deutlich riechbaren Geruch mitbekommen hat. Er ging dann weiter und ich wartete noch einen Moment. Dann kam Kira aus ihrem „Versteck“ hervor und ich begleitete sie noch bis zu ihrer Wohnungstür. Dort angekommen bedankte sie sich nochmals für die Bücher und entschuldigte sich zum x-ten Mal für ihr Missgeschick. Ich sagte ihr nur noch, dass sie sich keine Gedanken machen müsse und ich niemanden etwas davon sagen werde. Dann verschwand sie auch schon in der Wohnung.

[Benutzer 2710 gelöscht]

Toll geschrieben. Frage mich allerdings, wieso sie sich nicht eine kellerecke gesucht hat

[Sabi_88]

Pipi hätte sie wohl in den Abfluss gemacht, aber das große Geschäft wollte sie wohl nicht im Keller hinterlassen. Kann ich auch verstehen und so schlimm ist es ja auch nicht, in die Hose zu machen oder? Ich hätte es wahrscheinlich genauso gemacht, wenn ich so dringend gemusst hätte und es nicht mehr anders gegangen wäre.

[Benutzer 2710 gelöscht]

Na gut da muss ich dir recht geben. Kannst du ja bei Gelegenheit machen und davon berichten:D

[kindred1]

Hätte in eine Ecke gemacht

[the ghost]

Warum hat sie nicht auf eine alte Zeitung u.ä. geschi...? War doch angeblich so viel Papier im Keller.

[feinherb009]

Ich hätte auch in die Ecke gemacht

[Cripper]

Irgendwie hat das was - dennoch hätte ich auch den Boden bervorzugt.

[KimiC1987]

Pipi hätte sie wohl in den Abfluss gemacht, aber das große Geschäft wollte sie wohl nicht im Keller hinterlassen. Kann ich auch verstehen und so schlimm ist es ja auch nicht, in die Hose zu machen oder? Ich hätte es wahrscheinlich genauso gemacht, wenn ich so dringend gemusst hätte und es nicht mehr anders gegangen wäre.

Also, ich hätte es gemacht.

[K_A_1_2]

Ich hätte auch eher zu ner Zeitung tendiert... Die Geschichte ist sehr schön geschrieben