Das Hospitationspraktikum

Erfundene Geschichten rund um das kleine Geschäft bei den Mädels. Hier könnt Ihr Eurer Fantasie freien Lauf lassen!
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Drinopima
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Registriert: 14 Jul 2016, 21:28

Das Hospitationspraktikum

Beitrag von Drinopima »

Die folgende Geschichte ist ihrem Kern nach wahr. Allerdings habe ich einige Dinge ausgeschmückt und hinzugedichtet, so dass ich sie hier unter "erfundene Geschichten" veröffentliche.

Wer das Lehramtsstudium kennt, der weiß, dass man darin schon einige Praktika an Schulen hat, oft auch in Gruppen mit Kommilitonen aus dem Studium. Da nicht alle gleichzeitig unterrichten können, sitzen diejenigen, die nicht unterrichten, während der Stunde mit drin. Und wer schon mal an einem Wintermorgen in einer Mathestunde hospitiert, vorher einen Kaffee und währenddessen viel Tee getrunken hat, der weiß, dass das ganz schön auf die Blase gehen kann. Und genau das sollte Irina, meiner Kommilitonin, zum Verhängnis werden.

Wir waren damals zu viert in einer solchen Gruppe, drei Mädels und ich. Irina hat russische Wurzeln, große blaue Augen, die etwas Wildes, fast Animalisches in sich haben. Überhaupt hat sie etwas Anziehendes.

Jedenfalls haben wir uns vor der Stunde im Lehrerzimmer getroffen, und Irina hat ihren Kaffee getrunken. Während wir uns darüber unterhielten, wie das Praktikum wohl so werden würde, bemerkte ich, dass sie gelegentlich die Beine überschlug und sich manchmal mit der flachen Hand darüber strich. Während ich gerade etwas aus einem Seminar erzählte, unterbrach sie mich mit den Worten: "Hört mal, bevor die Stunde losgeht, geh ich nochmal schnell -" Doch da kam mit einem lauten "Hallo!" unser Mentor Herr Schulz um die Ecke. Es folgten rund 20 Minuten Kennenlernen und Belehrung darüber, was wir im Praktikum lernen würden, was wir durften und nicht durften und auch ein wenig Papierkram.
Da klingelte es zur kleinen Pause. "Also", sagte Herr Schulz, "dann sehen wir uns in fünf Minuten im Klassenraum der 6b. Bis gleich." Schon war er aufgestanden und ging in Richtung seines Schließfachs, um ein paar Bücher zu holen. Auch wir packten zusammen, um dann den Klassenraum aufzusuchen.

"Geht schon mal vor, ich komme gleich nach", sagte Irina und beeilte sich, ihre Sachen zu schnappen. Ich wusste, dass sie vor der Stunde unbedingt nochmal das Klo aufsuchen wollte. Das musste sie aber erst suchen. Weder beim Reingehen noch auf dem Weg zum Lehrerzimmer vor etwa einer Stunde hatte ich Lehrertoiletten gesehen. Zwar kamen wir an einem Schülerklo vorbei, doch das sollten wir als angehende Lehrkräfte lieber nicht benutzen. Überhaupt war diese Schule ganz schön verwinkelt, so dass wir tatsächlich fünf Minuten brauchten, um den Klassenraum der 6b zu finden. Gerade zum ersten Klingelzeichen standen wir vor der Tür und warteten mit einer Horde viel zu lauter Zwölfjähriger darauf, dass Herr Schulz die Tür aufschloss.
Irina kam mit dem zweiten Klingelzeichen um die Ecke geeilt und sah leicht genervt dabei aus. Während wir ganz hinten im Klassenraum auf zu kleinen Stühlen Platz nahmen, um der Mentorenstunde zu folgen, raunte Flora, eine der anderen beiden Praktikantinnen, Irina zu: "Und, hast du die Lehrertoilette gefunden?"
"Nein - beziehungsweise, ja, aber sie war abgeschlossen. Man braucht wohl einen Lehrerschlüssel", antwortete diese missmutig. "Oh", sagte Flora, doch da fing die Stunde auch schon an und wir wurden leise, um als gutes Beispiel für die Klasse zu dienen.

Eine Doppelstunde Grammatik. Ich weiß nicht wieso, aber während wir hospitierten, nahm Irina immer wieder einige Schlucke aus ihrer Thermoskanne mit heißem Schwarztee (das Trinken im Unterricht war uns gestattet). Musste sie dadurch nicht noch stärker? Offenbar war es ihr wichtiger, sich in dem zugegebenermaßen etwas kalten Klassenraum warm zu halten.
Besonders spannend war die Stunde nicht. Helena (die dritte Praktikantin) schrieb mit, Flora wirkte passiv-gelangweilt und ich folgte mal der Stunde, mal der Körpersprache Irinas, die sich immer wieder umsetzte und mit ihren Füßen auf dem Boden scharrte. Sie trug eine enge Jeans, deren Bund ganz schön auf die Blase drücken musste. Wahrscheinlich hätte sie gerne den obersten Knopf aufgemacht. Jetzt lehnte sie ihren schlanken Oberkörper nach vorne, atmete hörbar aus und warf ihr blondes, welliges Haar zurück, während sie mit zusammengekniffenen Augen nach vorne blickte. Doch diese Position behielt sie nicht lange bei; denn schon hatte sie schon wieder die Beine extrem eng übereinandergeschlagen und ihre linke Hand auf den Bauch gelegt, während sie mit ihrer Rechten mitschrieb. Ich wusste: Irina musste pinkeln. Dringend.

Ständig sah sie zu der roten Uhr, die über dem Türrahmen hing. Noch 20 Minuten. Was sie wohl dachte? Wahrscheinlich war es ihr wohl als Praktikantin unangenehm, einfach aufzustehen und das Klassenzimmer unter 30 fragenden Augen zu verlassen, um sich endlich zu erleichtern. Aber es wäre ihr bestimmt noch peinlicher gewesen, wie ein Schulmädchen die Hand zu heben, um als erwachsene Frau zu fragen, ob sie auf die Toilette dürfte. Es blieb nichts übrig, als zu warten; den drückenden Kaffee und schwarzen Tee in prallvoller Blase auszuhalten, schlussfolgerte ich.

Schließlich klingelte es zum Stundenende. Irina stand zügig auf, warf ihren Stift und Notizblock in ihre Tasche und wartete an der Wand in der Nähe der Tür. Auch wir anderen packten ein. Die Schüler kasperten noch herum, verließen dann nach und nach den Raum. Nur einige Langsame waren noch am Einpacken. Nach der Stunde, so hatten wir es zuvor im Lehrerzimmer besprochen, sollten wir noch kurz dableiben, um uns über die gesehen Unterrichtsstunde zu unterhalten und unsere eigenen Stunden zu planen. Aber Herr Schulz, der schon an der Tür gewartet hatte, wurde von einer Kollegin gerufen und verschwand in den Flur.

Als ich das sah, machte ich keine Anstalten, mich zu beeilen.
"Komm" brachte Irina mit leicht zusammengebissenen Zähnen hervor, und schwenkte den Kopf Richtung Flur, um mir zu bedeuten, dass ich trotzdem schnell machen sollte. Ich ging zu ihr und den anderen herüber.
"Wo ist Herr Schulz denn jetzt?", fragte Irina mit zusammengebissenen Zähnen. Man sah ihr an, dass sie buchstäblich unter Strom stand. Die Tasche über eine Schulter gehängt, wippte sie mit eng zusammengedrückten Knien auf und ab.
"Der ist kurz weg, weil er von einer Kollegin gerufen wurde.", sagte Helena.
"Verdammt! Ich platze. Er muss uns zuerst das Lehrerklo aufschließen..."
Flora, die offenbar auch mal musste, wenn auch anscheinend nicht ganz so dringend, nickte.
Irina wippte auf und ab, entließ einen Stöhner, der ihre Anspannung verriet.
"Maaan, ich platze", sagte sie noch einmal.
Wir standen wortlos im Klassenzimmer, während wir darauf warteten, dass auch der letzte Schüler eingepackt hatte und schnellen Schrittes den Raum verließ. Gehen konnten wir aber noch nicht, weil wir keinen Schlüssel hatten, um den Raum abzuschließen und weil wir nicht wussten, wo Herr Schulz hingegangen war.
Irina wippte und stöhnte genervt. Plötzlich ging sie Richtung Tür. "Wartet ihr hier? Ich halte es nicht mehr aus, ich muss jetzt wirklich erstmal auf's Klo. Wenn ich wieder nicht reinkomme, gehe ich auf's Schülerklo", sagte sie und ging hinaus in den Flur. Wir drei sahen uns an, ich zuckte mit den Schultern.

Irina war gerade verschwunden, da kam auch schon Herr Schulze zurück ins Klassenzimmer und entschuldigte sich, dass er kurz habe mitkommen müssen.
"Können Sie uns vor unserer Besprechung bitte erst die Lehrertoilette aufschließen? Irina und ich müssten nämlich mal nötig", fragte Flora.
"Achja, natürlich. Kommt mit."
Wir gingen in den Flur, der von kreischenden Kindern wimmelte, und dann in Richtung Lehrerzimmer.
Wir kamen am Mädchenklo der Schülerinnen vorbei, das offenbar überfüllt war, jedenfalls wuselten viele Mädchen davor herum, gingen hinein und hinaus, Irina war aber nicht zu sehen.
Doch da entdeckte ich sie, mitten in der Schlange der Mädchen vor den Kabinen stehend, mit verschränkten Armen und versteinertem Gesichtsausdruck, die Knie leicht auf und ab wippend.

Als sie uns erblickte, zögerte sie kurz, verließ dann aber die Schlange und lief sie zu uns herüber, so schnell sie sich durch die Schülertraube vor den Toiletten drängeln konnte. Ihren Gang hätte man fast als watschelnd bezeichnen können.
"Da seid ihr ja!", sagte sie zu mir, der ich das Schlusslicht der Prozession zum Lehrerklo bildete.
"Wolltest du doch nicht aufs Schülerklo?", fragte ich.
"Zu unangenehm und komisch und außerdem ist es da brechend voll", sagte sie kurz angebunden; versuchte vielmehr, in ihrem Tempo mit uns Schritt zu halten, um dann wohl gleich als erste die Toilette zu stürmen und endlich, endlich pinkeln zu können.

Da war es, das Lehrerklo, am Ende des Ganges. Es handelte sich um nur eine große Tür, deren Symbolschilder verrieten, dass sich dahinter Toiletten für beide Geschlechter befinden mussten. Irina und Flora sammelten sich schon eilig davor und warteten auf die rettende Türöffnung durch unseren Mentor.
Gerade wollte Herr Schulz den Schlüssel ins Schloss stecken, da kam ein Sechstklässler aus der Stunde von geradeeben angelaufen und wollte wissen, was nochmal die Hausaufgabe war. Herr Schulz ließ die Hand sinken und wühlte mürrisch in seiner Aktentasche, um nachzusehen, um welche Buchseite es sich nochmal handelte.
Irina, sichtlich um ihre letzten Nerven gebracht, verdrehte die Augen, machte dann ein gequältes Gesicht und beugte sich mit dem Oberkörper nach vorn. Ich konnte mir nur allzu gut vorstellen, wie schlimm ihr Harndrang sein musste. Ein Kaffee vor der Stunde, von dem sie schon dringend hatte pissen müssen, dann noch eine Thermoskanne Schwarztee während der Stunde, und das über 90 Minuten hinweg - ein Wunder, wie ihre stechende Blase dem noch standhielt. Trotzdem schien sie zu versuchen, ein wenig Würde zu bewahren und sogar stets aufrecht zu stehen.

Herr Schulz blätterte in seinem Kalender, schien sich Zeit zu lassen oder hatte vergessen, dass er ja aufschließen wollte, fand dann die gewünschten Informationen und gab sie weiter. Der Streber zischte ab, während Schulz seinen Planer in gefühlter Zeitlupe schloss und zurück in die Tasche einpackte.
"Herr Schulz? Könnten Sie...?", setzte Irina bemüht höflich an, doch ihre Stimme klang trotzdem allem gepresst und verriet ihre große Not. Auch Flora wechselte inzwischen immer wieder das Standbein, offenbar schien es bei ihr langsam auch nötig zu sein.
"Ja, sicher."
Unser Mentor runzelte die Stirn, als er das allzu offensichtlich dringende Bedürfnis der beiden Studentinnen, pinkeln zu müssen, so richtig wahrnahm. Dann schloss er endlich auf und gab den Blick frei auf einen gemeinsamen Vorraum mit Waschbecken und nochmals Tünen, die die Damen- von den Herrentoiletten trennten.
Sofort drängelten sich zuerst Irina, dann Flora an der noch öffnenden Tür vorbei und hinein. Ich folgte ihnen. Das Spiel wiederholte sich bei den beiden Toilettenbereichen, wobei ich natürlich bei den Herren verschwand und die beiden allein ließ.

Die Toilettenbereiche waren zwar durch eine Wand getrennt, diese ging aber nicht durchgängig bis zur Decke hoch, so dass ich die beiden auch von meiner Seite aus noch gut hören konnte, während ich mich selbst erleichterte.
Man hörte zwei Holztüren klappern, die eine deutlich vor der zweiten, was Irina sein musste. Ein hochgeklappter Klodeckel, Kleiderrascheln. Dann: Wasser marsch! Bei Irina öffneten sich alle Schleusen. Ich hörte einen lauten, kräftigen, auf Porzellan treffenden Pissstrahl, der Dringlichkeit verriet. Es lief und lief und lief. Was für ein erleichterndes Gefühl das sein musste! Ich konnte Irina leise seufzen hören.

Nach schier endloser Zeit wurde der Strahl dünner, hielt aber noch immer an. Währenddessen wurde - offenbar von Flora, die daneben gepinkelt hatte und eher fertig war - die Spülung betätigt. Ich wartete noch kurz ab und bemerkte, dass Irina trotz mittlerweile verebbtem Strullen noch eine Weile sitzen blieb. Dann wusch ich mir die Hände und ging raus.

Flora und ich kamen mehr oder weniger gleichzeitig aus der Toilette. Herr Schulz und Helena, die offenbar nicht gemusst hatte, warteten auf uns. Nach einer Weile kam auch Irina aus, presste Luft durch aufgeblähte Wangen und sah ziemlich erleichtert aus.
"Na, das war wohl nötig bei dir", sagte Flora halb mitleidig, halb belustigt.
"Ich hätte es keine Sekunde länger ausgehalten.", sagte diese.

Der alte Schulz ließ noch die Bemerkung da, dass wir uns schon mal darauf einstellen könnten, entweder wenig zu trinken oder unsere Blase zu trainieren, da wir als Lehrer noch oft in Situationen kommen würden, in denen man nicht mal so eben auf's Klo gehen könne.
Tatsächlich gab es während desselben Praktikums auch noch die eine oder andere solche Situation, aber das ist eine andere Geschichte.
Haklo
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Re: Das Hospitationspraktikum

Beitrag von Haklo »

Spannend diese Suche nach Erleichterung...
Je oller, umso doller :lol:
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